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Erst souverän, dann über die Ziellinie geschoben – Medipolis SC Jena siegt im Sechs-Punkte-Duell gegen Leverkusen

Mit einem essentiell wichtigen 85:78-Heimsieg verabschiedete sich Medipolis SC Jena am Sonntagabend aus dem 26. Spieltag der BARMER 2. Basketball Bundesliga. Die Mannschaft von Trainer Michael Mai bezwang die BAYER GIANTS Leverkusen vor 1.924 Zuschauern im Sechs-Punkte-Duell am Ende letztendlich verdient und hat nun zwei Auswärtsspiele in Bremerhaven (18.03.) sowie in Bochum (26.03) vor der Brust, bevor am 02. April 2023 gegen Düsseldorf (16.30 Uhr) das nächste Duell in der Sparkassen-Arena ansteht.

 

Während die Thüringer gegen Leverkusen einen herausragenden Start erwischt hatten, nach einer 48:30-Halbzeitführung in der 25. Minute auf komfortable 26 Punkte enteilten waren (Seth Allen,65:39), schmolz der Vorsprung bis zur Schlusssirene noch einmal bedenklich. Am Ende gelang es den Thüringern jedoch, die Riesen vom Rhein auf Distanz zu halten und ihren Vorsprung in der ProA-Tabelle zu konservieren. Neben Topscorer Seth Allen (20 Pkt.) konnten ebenfalls Brandon Thomas (19), Sergio Kerusch (12) und Carlton Guyton (11) zweistellig scoren.

 

Hansi Gnad (Headcoach BAYER GIANTS Leverkusen): „Erstmal Glückwunsch nach Jena. Die Mannschaft hat verdient gewonnen, wenn man sieht, wie wir die ersten drei Viertel gespielt haben. Es ist sehr enttäuschend, wenn meine Jungs immer erst anfangen zu spielen, wenn wir mit 20 Punkten hinten liegen. Das kann nicht sein und ist keine gute Einstellung. Jetzt mit dem großen Hammer drauf zuhauen macht auch keinen Sinn. Wir haben extremst wichtige Spiele, die anstehen. Ich brauche die Jungs im nächsten Spiel, aber die Einstellung muss einfach besser werden. Wir hatten jetzt drei schwere Auswärtsspiele hintereinander und sind froh, erst einmal wieder nach Hause zu kommen. Von daher hoffe ich auf Besserung. “

 

Michael Mai (Headcoach Medipolis SC Jena): „Wir wussten, dass es heute ein sehr schweres Duell werden würde. Die letzten Spiele der Leverkusener waren Schlachten, die, wie gegen Paderborn, auch über die Verlängerung gingen. Leverkusen ist sehr gut gecoacht und ich habe sehr viel Respekt vor Hansis Arbeit, dem es in den beiden letzten Jahren oft gelungen ist, Gegner mit wesentlich höherem Budget zu schlagen. Insofern war uns klar, was in dieser Partie auf uns zukommt. Ich bin stolz, wie unsere Jungs heute aufgetreten sind. Leverkusen konnte im vierten Viertel stark zurückkommen, aber da haben wir auch unseren Teil beigetragen. Uns hat in dieser Phase ein wenig das Selbstvertrauen und die Zielstrebigkeit gegen ihre Zone gefehlt. Letztendlich haben wir ihnen zu viele einfache Punkte erlaubt, in der zweiten Halbzeit zehn Offensiv-Rebounds abgegeben, uns allein acht Ballverluste im Schlussviertel geleistet und das Spiel noch einmal eng werden lassen. Auch wenn wir am Ende kurz noch einmal ins Schwitzen gekommen sind, als es knapp wurde, bin ich stolz auf unsere Jungs und ihre Reaktion. Wir haben ein paar Schritte vorwärts gemacht und befinden uns, auch wenn wir nicht perfekt gespielt haben, auf dem richtigen Weg.“

 

Zum Spiel: Nachdem die Thüringer einen glänzenden Start erwischt hatten und ihre frühe Führung über 17:9 (6., Brandon Thomas) bis zur ersten Viertelpause (21:15) konservieren konnten, trat die Mannschaft von Michael Mai das Gaspedal bis zur Halbzeit kräftig durch. Infolge eines zwischenzeitlichen 8:0-Runs bis zur 16. Minute auf 39:23 enteilt (Alex Herrera), war dem Team das minütlich wachsende Selbstvertrauen anzumerken. Neben der aufmerksamen Defense ebenfalls von einer außerordentlich starken Dreierquote profitierend, schien Medipolis SC Jena in dieser Phase nicht zu bremsen. Immer wieder jenseits der 6.75m-Linie erfolgreich verwandelnd, schraubten die Hausherren ihren Vorsprung kontinuierlich nach oben und lagen 20 Sekunden vor der Pausensirene mit 48:28 in Front. Das letzte Wort der ersten Hälfte war jedoch Leverkusens TreVion Crews vorbehalten, der mit dem Buzzer auf 48:30 verkürzte.

 

Bis zum Kabinengang hatten die Jenaer stolze 67 Prozent (8/12) ihrer Dreier durch die Reuse der Giants rutschen lassen, während die Visiere der Rheinländer komplett verstellt schienen (1/6). Trotz der überaus komfortablen Führung blieben Skepsis und Zurückhaltung jedoch auch zu diesem Zeitpunkt ein gewohnter Begleiter des Jenaer Heimspiels.

 

Die Zweifel während der Pause, vor allem aber auch mit Blick auf das berühmt-berüchtigte dritte Viertel schienen das Team jedoch nicht aus dem Rhythmus bringen zu können sondern vielmehr zu beflügeln. Bereits unmittelbar nach Beginn der zweiten Hälfte knüpfte Medipolis SC Jena an die äußerst stabile Vorstellung der ersten beiden Viertel an, legte weiterhin beeindruckend vor und hatte sich nach einem hoch angesetzten Layup von Seth Allen bis zur 25. Minute beim Stand von 65:39 die höchste Führung des Duells erkämpft. Weiterhin treffsicher von außen abschließend, sowie physisch und konsequent in der Zone agierend, blieben die Saalestädter das tonangebende Team und nahmen eine verdient deutliche 70:49-Führung mit in die letzte Viertelpause.

 

Bis zur 34. Minute hielt der um die 20-Punkte-Marke pendelnde Vorsprung der Hausherren an, bevor es auf den letzten Metern der Partie doch noch einmal enger wurde. Nachdem Carlton Guyton mit einem Dreier auf 77:57 vorgelegt hatte, schrumpfte Leverkusen die Differenz zunächst bis auf 77:69 (37., Melvin Jostmann), um in der 38. Minute durch zwei Freiwürfe von Haris Hujic auf 79:71 zu verkürzen. Die Aufholjagd der Rheinländer folgte allerdings zu spät und so konnte Medipolis SC Jena nicht nur einen enorm wichtigen 85:78-Sieg über die Ziellinie schieben, sondern sicherte sich den möglicherweise noch wichtigen direkten Vergleich beider Teams bei Punktgleichheit in der Tabelle.

 

Spielfilm: 1. Viertel 21:15 – 2. Viertel 48:30 – 3. Viertel 70:49 – 4. Viertel 85:78

 

Kompletter Boxscore

 

Das Spiel im Re-Live auf Sportdeutschland TV

 

Statements folgen...

 

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