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Westfälische Rebound-Dominanz verhindert perfekten Jenaer Start aus der Länderspielpause

Nach dem erfreulichen 84:76-Sieg am Freitagabend in Nürnberg fehlte Medipolis SC Jena am Sonntagnachmittag lediglich eine spielerische Komponente, um auch endlich wieder auf heimischen Arena-Parkett feiern zu können. Die Thüringer unterlagen den Uni Baskets Paderborn am Sonntagnachmittag knapp mit 83:89 und verfehlten einen perfekten Start nach der Länderspielpause lediglich aufgrund westfälischer Rebound-Dominanz.

 

Das Spiel zwischen Platz 14 und Platz 9 der Tabelle hatte im Vorfeld ein Duell auf Augenhöhe versprochen und genauso entwickelte sich das Spiel auch zunächst. Dabei zeigte die Jenaer Mannschaft beim Heimspiel-Debüt unter Coach Michael Mai über zwei Viertel (23:16 / 50:46) einen leidenschaftlichen Basketball, bei dem insbesondere Point Guard Seth Allen herausragte. Bis zur Halbzeitsirene steuerte Allen mit einer starken Trefferquote von 80% insgesamt 19 Punkte bei, sodass das bereits einseitige Rebound-Verhältnis (9 Jena / 20 Paderborn) kaum ins Gewicht fiel. Im zweiten Durchgang wurde das Spiel jedoch zusehends zerfahrener.

 

Insbesondere aus der Distanz präsentierten sich die Paderborner mit einer stolzen Quote von 52 Prozent (Jena 33%) wesentlich treffsicherer. Zum Ende hin waren es Ungenauigkeiten, fehlendes Wurfglück und zunehmend verlorene Rebound-Duelle, die vor 1.748 lautstarken Besuchern in der Sparkassen-Arena einen Erfolg gegen die Gäste aus Nordrhein-Westfalen verhinderte.

 

Steven Esterkamp (Headcoach Uni Baskets Paderborn): „Das war ein super Spiel von unseren Jungs. Ich bin sehr stolz auf unsere Entwicklung diese Saison. Im Hinterkopf hatten wir noch das erste Saisonspiel, als uns Jena zu Hause mit 86:60 besiegt hatte. Ab der zweiten Halbzeit haben wir deutlich aggressiver verteidigt als in der ersten Halbzeit. In der Offense haben wir uns sehr gut bewegt. Heute waren speziell die Offensiv-Rebounds und die Transition-Defense sehr wichtig für uns. Unser Ziel als Basketball-Standort ist es, an den letzten fünf Saisonspielen noch eine Chance auf die Playoffs zu haben.“

 

Michael Mai (Headcoach Medipolis SC Jena): „Zunächst Glückwunsch an Paderborn, sie haben heute zweifelsfrei sehr gut gespielt. Wie waren an der 3-Punkte-Linie um 20% besser und haben deutlich mehr Offensiv-Rebounds geholt, das war ausschlaggebend heute. Wir hatten im Spiel unsere Höhen und Tiefen. Wir trainieren seit andershalb Wochen. Das merkt man am Offensiv-Fluss, der mal da ist und mal nicht da ist. Wir müssen analysieren, wie wir ihnen eine solch hohe Quote bei den 3ern ermöglichen konnten. Heute hatten wir unsere Chancen, das Spiel zu gewinnen. Am Samstag gegen Leverkusen wird es ein wichtiges Spiel. Sie haben einige neue Spieler und wir werden in der Woche insbesondere an unseren Rebounds arbeiten müssen.“

 

Zum Spiel: Die Jenaer Mannschaft startete in der Formation Radojicic, Allen, Kerusch, Thomas und Herrera. Ein Korbleger von Kapitän Thomas brachte nach 14 Sekunden die erste Führung der Partie, die durch Punkte von Kerusch und Allen auf bis zu 12:6 (5.) ausgebaut wurde. Fortan gab es auf Jenaer Seite die ersten Wechsel der Partie, sodass mit Murphy, Guyton, Hines, Haukohl und Rohwer eine große Line-up die Führung von 23:16 zum Ende des 1. Viertels erspielte. Ein 8:0-Lauf der Gäste, verbunden mit zwei 3ern, erbrachte die erste Führung für das Team um Steven Esterkamp (23:24; 12.). Der Spieler des Spiels, Seth Allen, drehte im Verlauf des 2. Viertels immer stärker auf und erzielte 14 Punkte seiner insgesamt 25 Punkte. Ein durch Allen herausgespielter Dunk von Herrera (16.) bewog den Gästetrainer zum ersten Timeout beim Stand von 35:30. Treffsicherer Gegenpart auf Seiten der Paderborner war Georg Brock, der für die Punkte 31 (13.) bis 38 (17.) alleinverantwortlich zeichnete. Ein Sprungwurf von Schmitz war gleichbedeutend mit dem 50:46 Halbzeitstand. Dabei sprach das Rebound-Duell bereits nach 20 Minuten eine klare Sprache: Jena 9, Paderborn 20 (davon 10 Offensiv-Rebounds).

 

Die zweite Hälfte begann ebenso wie Hälfte eins: mit einem Korbleger durch den 38-jährigen Thomas, der heute insgesamt 28 Minuten auf dem Feld stand. Während der folgenden zehn Zeigerumdrehungen wurde Paderborn immer stärker von der 3er-Linie. Beim Stand von 64:68 nahm Coach Mai seine zweite Auszeit (29.). Lediglich 6 Jenaer Punkte in Minute 24 bis 30 bedeuteten den Zwischenstand von 64:69, ehe es in das letzte Viertel ging. In den folgenden Minuten konservierte Paderborn seinen knappen Vorsprung, ehe sie beim Stand von 72:81 (36.) die höchste Führung des Spiels erzielten. Bis zu Minute 38 kam Jena nochmals bis auf 2 Punkte ran (81:83), dennoch behielten die Gäste einen ruhigen Kopf, trafen ihre Würfe, holten sich die entscheidenden Rebounds und gewannen schlussendlich verdient mit 83:89.

 

Punkteverteilung: Allen 25, Thomas 14, Herrera 11, Kerusch 7, Rohwer 7, Schmitz 6, Guyton 5, Haukohl 5, Murphy, Radojicic – Plescher (DNP)

 

Spielfilm: 1. Viertel 23:16 – 2. Viertel 50:46 – 3. Viertel 64:69 – 4. Viertel 83:89

 

Kompletter Boxscore

 

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