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Stark angefangen, stark nachgelassen – Medipolis SC Jena unterliegt Tübingen mit 59:79

Mit einer 59:79-Niederlage gegen Tübingen verabschiedet sich Medipolis SC Jena in die zweite Länderspielpause der ProA-Saison. Die Thüringer unterlagen den Neckarstädtern am Samstagabend vor 1.643 Zuschauern nach drei gleichermaßen starken wie umkämpften Vierteln, bevor das Team im Schlussabschnitt komplett in sich zusammenfiel. Während die Gastgeber das Duell bis zur 33. Minute offengehalten hatten, nach einem Dreier von Brandon Thomas zum 59:60 noch aussichtsreich in Schlagdistanz lagen, zogen die Tigers ihrem Gegner mit einem 19:0-Lauf anschließend alle Stecker. Offensiv orientierungslos, zwischen Fehlwürfen und Ballverlusten taumelnd, fanden die Thüringer über die letzten sieben Minuten keinen Rhythmus mehr und ergaben sich schlussendlich der Qualität des Tabellenzweiten.

 

Dabei hatte das Spiel aus Sicht der Thüringer so gut angefangen. Von Seth Allen erfolgreich durch die ersten Minuten geführt, war bei Medipolis SC Jena ein Spirit zu erkennen, welcher Mannschaft sowie Fans gleichermaßen Mut machte und sich auch statistisch niederschlug. Nach einem von Shaq Hines abgeschlossenen Alley Oop mit 16:9 (5.) in Front liegend, konservierten die Gastgeber ihren Vorsprung bis zur ersten Viertelpause – 24:18. Auch zu Beginn des zweiten Abschnitts war es zunächst die Rotation von Trainer Marius Linartas, welche die Bandbreite ihrer zweifellos vorhandenen Qualität andeuten konnte. Nach einem Dreier von Vuk Radojicic und einem anschließenden Korbleger von Carlton Guyton auf 32:23 (12.) enteilt, war es Medipolis SC Jena nicht nur gelungen, eine ähnlich tiefe Grube wie in Dresden zu vermeiden, sondern stattdessen mit einem ansehnlichen Auftritt zu überzeugen. Zwar konterten die Schwaben in der Folge, kippten die Partie nach zwei aufeinanderfolgenden Distanzwürfen von Delante Jones erstmalig in ihre Richtung (16., 36:37), doch Jena blieb im Spiel, zeigte sich mental gefestigt und legte bis zur Halbzeit wieder auf 43:40 vor.

 

Auch das berüchtigte dritte Viertel überstand Medipolis SC Jena in dieser Partie ohne größere Ergebnisdelle. Vielmehr hatte sich ein Kampf um konstant knappe Führungen entwickelt, der nach fast jedem erfolgreichen Angriff in eine der beiden Richtung ausschlug. Zwischenzeitlich durch einen Dreier von Vuk Radojicic mit 52:49 (27.) in Führung liegen, folgte postwendend der Ausgleich nach einem Distanzwurf des Finnen Aatu Kivimäki. Nach einem weiteren Treffer des Tübinger Point Guards zum 52:55 verkürzte Sergio Kerusch bis zur letzten Viertelpause auf 54:55. So knapp und umkämpft die Partie bis zu diesem Zeitpunkt geblieben war, so deprimierend und ernüchternd entwickelte sich das Schlussviertel. Nach zwei erfolgreichen Abschlüssen von Bakary Dibba hatte der Tübinger Flügel zwischenzeitlich auf 54:60 erhöht. Zwar gelang es den Saalestädtern noch einmal auf 59:60 (33.) zu verkürzen, nach dem Dreier von Brandon Thomas waren die finalen Jenaer Punkte dieses Duells allerdings gefallen. Eine sich über die letzten sieben Minuten erstreckende, kollektive Jenaer Auszeit ebnete den Weg für den verdienten Auswärtssieg der Tigers, die für diesen Erfolg lange und hart arbeiten mussten, bevor sie im richtigen Moment gnadenlos zubissen.

 

Danny Jansson (Headcoach Tigers Tübingen): „Wir sind keine Mannschaft, die sich zu stark an Tabellenständen orientiert und wussten, dass Jena gerade eine schwierige Phase durchläuft. Nachdem wir unsere beiden letzten Spielen gewonnen hatten und Jena fast wieder komplett auflaufen konnte, war uns klar, was uns in diesem Duell erwartet. Es ist für dieses Team nur eine Frage der Zeit, wann sie wieder in die Spur finden und anfangen, erfolgreich zu spielen. Anfänglich sah es so aus, dass sie bereits gegen uns diesen Schritt machen können. Sie haben das Spiel, das Tempo und die Rebounds kontrolliert. In dieser Phase sahen wir nicht gut aus. Dennoch haben wir es geschafft, uns im Spiel zu halten und es nicht vorzeitig abzugeben. Aufgrund einer enorm starken zweiten Hälfte, in der wir defensiv zunehmend besser unseren Rhythmus gefunden haben, ist es uns letztendlich gelungen, diese Partie zu gewinnen. Ich bin sehr stolz auf unsere Mannschaft, auf die Leistungssteigerung der Jungs und dass wir letztendlich doch nicht der Gegner waren, gegen den Jena zum Erfolg zurückgefunden hat.“

 

Marius Linartas (Headcoach Medipolis SC Jena): „Glückwunsch an Tübingens Coach und seine Mannschaft zum Sieg. Er hat praktisch schon genau das zusammengefasst, was es zu sagen gibt. Sie haben über ihre aggressive Defensive und ein zunehmend intensives Spiel dieses Duell gewonnen. Wir waren über drei Viertel ein ebenbürtiger Gegner, haben dann jedoch im letzten Abschnitt aufgegeben. Warum sich das Spiel am Ende so entwickelt hat, ist in diesem Moment schwer zu sagen. Dies werden wir noch einmal im Nachgang analysieren müssen. Wir sind ein Team, welches von erfolgreichen Dreiern lebt und da treffen wir aktuell nicht gut genug. Neben dem gewonnenen Rebound-Duell fallen einem zudem erneut die viel zu vielen Ballverluste ins Auge. Wir leisten uns 18 Turnover, Tübingen holt jedoch nur  sechs Steals. Das bedeutet, dass wir in der Endkonsequenz 12 mal den Ball selbst weggeworfen haben. Wir gehen jetzt in die Länderspielpause und anschließend hoffentlich erfolgreich zurückkommen können.“

 

Punkteverteilung: Allen 13, Haukohl 9, Hines 8, Herrera 6 (11 Reb.), Radojicic 6, Thomas 5, Guyton 5, Kerusch 5, Plescher 2, Schmitz, Rohwer – Fahrensohn (DNP)

 

Spielfilm: 1. Viertel 24:18 – 2. Viertel 43:40 – 3. Viertel 54:55 – 4. Viertel 59:79

 

Kompletter Boxscore

 

 

 

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