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Science City übernachtet nach Heimsieg gegen Phoenix Hagen an der Tabellenspitze

 

 

 

 

 

 

Mit einem 87:82-Arbeitssieg gegen Phoenix Hagen haben sich die Bundesliga-Riesen von Science City zumindest für eine Nacht an die Tabellenspitze der BARMER 2. Basketball Bundesliga geschoben. Während die Saalestädter dabei erneut ohne ihren krankheitsbedingt pausierenden Cheftrainer Frank Menz auskommen mussten, blieb auch Joschka Ferner (Rückenprobleme) sowie dem Trio der Langzeitverletzten Dennis Nawrocki, Demarcus Holland und Matt Vest ebenfalls nur die Rolle des Zuschauers. 

Sportlich löste Science City die Herausforderung gegen den mit nur acht Akteuren angereisten Kader von Cheftrainer Chris Harris erfolgreich, machte sich das Leben im Verlauf der zweiten Hälfte jedoch selbst unnötig schwer. Während sich die bis zur Schlussphase tapfer kämpfenden Feuervögel erst in den letzten beiden Minuten geschlagen gaben, ließen sich die Saalestädter nicht mehr überraschen und verteidigten den wertvollen Heimsieg bis zur finalen Sirene.

Nachdem sich beide Kontrahenten zum Start der Partie zunächst einen Schlagabtausch aus der Distanz lieferten, bis zur Jenaer 9:6-Führung (2.) ausnahmslos Dreier für den Zwischenstand verantwortlich waren, lieferte Vuk Radojicic mit seinem No-Look-Assist auf Andrew Smith das erste optische Schmankerl dieses Duells. Nach dem Korb des Flügelspielers zum 17:10 (4.) behielt Science City Jena die Kontrolle, konservierte seinen Vorsprung bis zum 22:17 hinein in die erste Viertelpause. Auch im Verlauf des zweiten Spielanschnitts blieben die Thüringer das tonangebende Team, sorgten zwischendurch immer wieder für die Highlights der Partie, während sich Hagen darauf verlegte, mit den Gastgebern Schritt zu halten. Ein autoritärer Stopfer von Marcus Tyus nach 8-Meter-Fastbreak-Assist von Kasey Hill zum 30:19 (12.), ein schöner Behind-the-Back von Julius Wolf auf Robin Lodders (15., 39:29) sowie der Dunk des brasilianischen Nachwuchs-Centers Rafael Rodrigues (nach No-Look-Assist von Marcus Tyus durch die komplette Gäste-Zone) sorgten 17.7 Sekunden vor der Halbzeit für eine komfortable 45:33-Führung der Hausherren.

Während sich nach dem Start in die zweite Hälfte am Bild der Partie zunächst nicht viel ändern sollte, Science City marschierte und Hagen folgte, verwalteten die Thüringer ihren Vorsprung bis zum 56:46 (24.). Julius Wolf hatte sich nach einem Steal und Pass von Kasey Hill auf die Reise begeben und den Ball durch die Gäste-Reuse gedrückt. Genug für Phoenix-Coach Chris Harris, der seine Akteure anschließend zur taktischen Auszeit beorderte. Nachdem die Saalestädter in der Folge durch einen Floater von Robin Lodders bis auf 60:46 (25. - die höchste Führung der Partie) enteilen konnten, war es Vuk Radojicic, der die einminütige Jenaer Flugshow initiierte. Seine beiden Alley-oop-Vorlagen auf Stephan Haukohl (27., 62:49) und Andrew Smith (64:52) dürften definitiv zum Top10-Material des Spieltages gehören und werden sich mit hoher Wahrscheinlichkeit in den Wochenend-Höhepunkten von Sportdeutschland TV finden lassen. Phoenix Hagen zeigte sich von den Jenaer Highflyer-Einlagen jedoch unbeeindruckt, spielte im Rahmen seiner Möglichkeiten einen ziemlich stabilen Stiefel herunter und verkürzte 0.8 Sekunden vor der Viertelsirene auf 64:62. Science City hatte es bis zu diesem Zeitpunkt verpasst, gegen ein mit großer Moral kämpfendes Team aus Nordrhein-Westfalen für eine frühe Vorentscheidung zu sorgen.

Nachdem es Phoenix-Guard Joel-Sadu Aminu in der 31. Minute tatsächlich noch einmal gelungen war, das Duell mit seinem Korb zum 64:64-Ausgleich statistisch auf Null zu stellen, besannen sich die Thüringer auf ihre Kernkompetenzen. Vier schnelle Punkte durch Kasey Hill sowie die anschließenden Körbe von Robin Lodders, Marcus Tyus und Julius Wolf halfen Science City beim Ritt auf der Rasierklinge, um auch kritische Momente zu überstehen und einen letztendlich verdienten, jedoch bis in die Schlussphase auf der Kippe stehenden Heimsieg über die Ziellinie zu schieben.

Den Platz an der ProA-Sonne hat Science City unterdessen bis mindestens Sonntagnachmittag inne, wenn der bisherige Spitzenreiter der ROSTOCK SEAWOLVES um 16.00 Uhr die Kirchheim Knights an der Ostsee empfängt.

Steven Clauss (Coach Science City Jena): „Wir sind glücklich, dieses Spiel gewonnen zu haben. Es war das im Vorfeld erwartet schwere Duell. Die Hagener verfügen über eine gute Mannschaft und auch wenn ihnen heute einige Leistungsträger gefehlt haben, ist es immer eine schwierige Situation für den jeweiligen Gegner. Sie konnten völlig ohne Druck auflaufen, haben sehr locker gespielt und ihre Sache sehr gut gemacht. Wir haben es über unserer Verteidigung geschafft die Rebounds zu kontrollieren. Hagen hatte nur sieben Offensiv-Rebounds. Nicht zufrieden bin ich mit unserer Defense bei den Würfen der Gäste. Die wichtigste Erkenntnis des heutigen Spiels ist, dass wir schlauer spielen müssen wenn es darauf ankommt, um einen Gegner, der geschwächt ist, mit einer Packung nach Hause zu schicken. Das ist uns nicht gelungen. Wir haben unseren jungen Spieler Einsatzzeit gegeben und durchgewechselt und das hat uns sicher auch ein wenig Rhythmus gekostet. Trotzdem müssen wir souveräner auftreten, wobei die 19 Ballverluste, egal gegen welchen Kontrahenten, indiskutabel sind. Nichtsdestotrotz sind wir glücklich, gewonnen zu haben, werden zukünftig allerdings einige Dinge besser machen müssen, um in der kommenden Woche gegen Paderborn den nächsten Sieg  einfahren zu können.“

Chris Harris (Coach Phoenix Hagen): „Zunächst erst einmal Glückwunsch an Steven Clauss und sein Mannschaft zum Sieg. Wir wussten, was in Jena auf uns zukommt. Es war für uns ein sehr hartes Spiel. Science City war am Brett sehr dominant. Wir haben es mit viel Willen und Energie geschafft, dass Spiel in der zweiten Hälfte noch einmal auszugleichen. Bezüglich der Einstellung müssen wir uns keinen Vorwurf machen. Wir haben gegen ein sehr gutes Team verloren, haben sehr gut gefightet und fahren am Ende trotzdem wieder mit leeren Händen nach Hause. Unabhängig davon stand unsere Saison bisher unter keinem guten Stern. Das komplette Team hat bereits Corona gehabt und wir kämpfen mit den Nachwirkungen. Insofern mussten wir in diesem Spieljahr viel wegstecken, auf und abseits des Parketts.“

Julius Wolf (Topscorer Science City): „Ich denke, dass wir in der ersten Halbzeit ein sehr guten Job gemacht und den Gegner durch unsere Verteidigung zu vielen schweren Würfen gezwungen haben. In der zweiten Hälfte ist uns dann der Fokus verloren gegangen. Hagen hatte mit der 8er Rotation von vornherein nichts zu verlieren und konnte, durch unseren Auftritt begünstigt, das Spiel noch einmal knapp machen. Am Ende haben wir in unserer Defense noch einmal angezogen, Stopps geholt und wichtige Würfe verwandelt. So etwas wie im dritten Viertel darf uns gegen bessere und tiefer besetzte Gegner allerdings nicht passieren.“

Punkteverteilung Science City: Wolf 20, Lodders 17, Hill 13, Tyus 12, Nixon 9, Haukohl 8, Smith 4, Jostmann 2, Rodrigues 2, Radojicic, Bank

Vollständiges Scouting

Das Spiel im Re-Live auf Sportdeutschland TV

 

 

 

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