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Das Artland bleibt ein schwieriges Pflaster – Dragons schlagen Jena mit 93:89

 

 

 

 

 

 

Mit einer erst in den Schlusssekunden erlittenen 89:93-Niederlage kehrt Science City Jena zum Auftakt seines mehrwöchigen Mammutprogramms aus Niedersachsen zurück. Die Thüringer unterlagen beim Tabellenvierten der Artland Dragons trotz zeitweilig komfortabler Führung in der Crunchtime. Während der Tabellenführer der BARMER 2. Basketball Bundesliga neben seinen drei Langzeitverletzten Dennis Nawrocki, Demarcus Holland und Matt Vest zudem auf Scharfschütze Marcus Tyus (Adduktorenprobleme) verzichten musste, hatte das Team mit einer kontinuierlich wachsenden Belastung individueller Verwarnungen zu kämpfen, die sich in der Endabrechnung als einer von mehreren Rhythmus-Killern erwies.

Während u.a. die Vorteile beim Rebound am Ende klar für die Gastgeber sprachen (Artland 46, Jena 36), entschied Science City die statistischen Kategorie der Fouls (Artland 21, Jena 33) zu seinen Ungunsten. Schlussendlich verpassten es die Thüringer, ihre zwischenzeitlich bis auf 16 Punkte angewachsene Führung im Verlauf des Schlussviertels zu konservieren und den sicher geglaubten Auswärtssieg über die Ziellinie zu bringen.

Konzentriert in das Auftaktviertel startend, beeindruckte Science City zunächst mit viel Tempo und hoher Präzision bei den Würfen. Speziell Kasey Hill war in der Anfangsphase kaum zu stoppen. Nach einem 4-Punkt-Spiel des 27-Jährigen hatten die Thüringer bereits auf 20:11 (7.) vorgelegt und ließen sich auch im weiteren Verlauf nicht aus dem Rhythmus bringen. Nachdem Vuk Radojicic 21 Sekunde vor Ablauf der Viertelsirene aus der Distanz auf 29:15 erhöht hatte ging es in die erste Viertelpause. Auch im zweiten Abschnitt präsentierten sich die Thüringer als das tonangebende Team. Beeindruckend treffsicher jenseits der 6,75m-Markierung, behaupteten die Saalestädter ihre Führung, hatten allerdings bereits in dieser Phase mit einer zunehmend wachsenden Foulbelastung zu kämpfen. Während die Gastgeber versuchten zu antworten, durch Adrian Breitlauch in der 16. Minute auf 43:39 verkürzen konnten, fand Jenas Aufbauspieler Vuk Radojicic kurz vor der Halbzeitpause die passende Antwort. Zunächst schüttelte Jenas Nummer 44 seinen Gegenspieler Jacob Knauf mit einem Ankle breaker ab, bevor er seinen Dreier zum 47:43 netzte. Parallel punktend, verabschiedeten sich beide Teams mit einer Jenaer 51:45-Halbzeitführung in die Kabinen.

Zurück auf dem Parkett der zweiten Hälfte standen die ersten beiden Minuten ganz im Zeichen von Stephan Haukohl. Mit acht aufeinanderfolgenden Punkten sorgte Jenas Flügelspieler nicht nur für einen zwischenzeitlichen 59:43-Vorsprung, sondern zwang auch Artland-Coach Tuna Isler umgehend zu einer Auszeit. Nachdem Robin Lodders unmittelbar nach dem Quakenbrücker Timeout in der 24.Minute auf 61:45 erhöhen konnte, gelangen Gerel Simmons die ersten Dragons-Punkte des dritten Viertels. Die konstant im zweistelligen Bereich pendelnde Jenaer Führung geriet bis zum Stand von 73:60 zum Ende des dritten Viertels jedoch nicht mehr in Gefahr.

Nachdem sich am Bild der Partie auch zu Beginn des finalen Abschnitts zunächst nicht viel ändern sollte, Science City bis zur 34.Minute (79:68) vermeintlich komfortabel in Front lag, kippten im Anschluss plötzlich Momentum und Spiel gleichermaßen. Von Quakenbrücks Topscorer Gerel Simmons angetrieben, verkürzten die Niedersachsen Punkt um Punkt. Mit einem individuellen 7:0-Run zum 79:75 hatte es der US-Amerikaner geschafft, sein Team wieder in Schlagdistanz zu bringen und die Mitspieler zu wecken.

Begünstigt durch einen Mix aus Ballverlusten, Fouls und bedingt geeigneter Wurfauswahl, entglitt Science City in dieser späten Phase der sicher geglaubte Auswärtssieg aus den Händen. So war es erneut Simmons, der 139 Sekunden vor Ultimo mit seinem Korb zum 81:82 die erste Führung der Gastgeber seit dem 4:0 (1.) erzielte. Während Julius Wolf das Duell 106 Sekunden vor dem Ende an der Freiwurflinie noch einmal auf 83:82 drehen konnte, ebnete Leon Okpara im direkten Gegenzug mit einem Dreier zum 83:85 den Weg zum erfolgreichen Comeback der Dragons. Science City versuchte in der verbleibenden Spielzeit zwar noch einmal das Ruder herumzureißen, nach zwei Distanzwürfen von Joschka Ferner (57,3 Sek. - 86:87) und Julius Wolf (12 Sek. - 89:90) blieb den Jenaern am Ende jedoch nur Rolle gern gesehener Gäste.

Steven Clauss (Coach Science City Jena): „Wir haben durch den Ausfall von Marcus leider erneut unsere Rotation ändern müssen, sind dennoch gut ins Spiel gestartet und konnten uns eine komfortable Führung erspielen. Diesen Vorteil haben wir durch Unkonzentriertheiten wieder leichtsinnig verspielt. Nach dem guten Start ins dritte Viertel hatten wir das Spiel eigentlich in der Hand. Uns ist es jedoch nicht gelungen, den Rebound zu kontrollieren. Speziell die Offensiv-Rebounds haben wir mit unserer Verteidigung nicht in den Griff bekommen und den Dragons zu viele Würfe ermöglicht. Des weiteren konnten wir am Ende die Schüsse der Schlüsselspieler nicht wegnehmen. Wenn man das nicht schafft, hat man auch nicht verdient zu gewinnen und so haben wir uns am Ende noch die Butter vom Brot nehmen lassen.“

Julius Wolf (Science City Jena): „Ich denke, dass wir phasenweise sehr guten Basketball gespielt haben. Nachdem wir die Partie im ersten und dritten Viertel eigentlich klar im Griff hatten, gab es immer wieder Momente, in denen wir uns zu sehr von Dingen ablenken lassen haben, welche wir nicht beeinflussen können. Dadurch haben wir endgültig den Faden verloren. Wir müssen uns ankreiden lassen, dass wir den Dragons die Gelegenheit für ein Comeback gegeben haben, um das Duell am Ende sogar noch zu gewinnen. Nachdem Simmons in der Schlussphase heiß lief und wir ihn nicht stoppen konnten, ist das Spiel gekippt. Vorn haben wir im Gegenzug unglücklich agiert und dann verloren. Wenn wir über 40 Minuten unser Spiel spielen geht das anders aus. Zwei gute Viertel reichen in dieser Liga aber eben nicht aus, um so eine Begegnung zu gewinnen.“

Punkteverteilung ScienceCity: Hill 19, Haukohl 15, Wolf 14, Radojicic 14, Nixon 14, Ferner 6, Lodders 4, Smith 3, Jostmann, Bank, Rodrigues

Spielfilm: 1. Viertel 15:29 – 2. Viertel 45:51 – 3. Viertel 59:73 – 4. Viertel 93:89

Vollständiges Scouting

Das Spiel im Re-Live auf Sportdeutschland TV

 

 

 

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