Skip to main content

Riesen-Mittwoch in Leverkusen: Medipolis SC Jena gastiert bei den Giants

 

 

 

 

 

 

Nur wenig Zeit, um den wichtigen 94:86-Auswärtssieg am Freitag bei den Artland Dragons zu verarbeiten, hatten die Basketballer von ProA-Tabellenführer Medipolis SC Jena vor ihrer nächsten Herausforderung am Mittwochabend. Der Kader von Domenik Reinboth gastiert am 10. November 2021 ab 19.30 Uhr in der Leverkusener Ostermann Arena, wo es zum mit Spannung erwarteten Duell gegen die Riesen vom Rhein kommen wird.

Vor dem ersten und einzigen Jenaer November-Heimspiel am Samstagabend ab 19.00 Uhr gegen die PS Karlsruhe Lions (hier geht es zu den Tickets) steht dem Team um Kapitän Julius Wolf beim Deutschen Rekordmeister eine echte Nagelprobe bevor. Die mit einer (noch) makellosen 4:0-Auswärtsbilanz ins Rheinland aufbrechenden Saalestädter treffen schließlich auf den Vorjahres-Vizemeister, der auch in dieser Saison zum ambitionierten Kreis der Titelanwärter zählt.

Wie gewohnt bekommen Jenas Basketballfans die Gelegenheit, auch dieses Duell im Rahmen der Übertragung von Sportdeutschland TV live zu verfolgen. Der Partner der BARMER 2. Basketball Bundesliga meldet sich ab 19.00 Uhr aus Leverkusen.

Zum Livestream auf Sportdeutschland TV

Vor welch hoher Hürde sich Medipolis SC Jena am Mittwoch befindet, verdeutlicht eine für Gäste-Mannschaften – je nach Blickwinkel – eher ernüchternde oder motivierende Statistik. Seit der Saison 2018/2019 können die Giants auf ihre nur schwer einzunehmende Rundsporthallen-Festung bauen. Innerhalb der letzten vier Jahre gelang es lediglich vier Teams, die Pluspunkte aus der Ostermann Arena zu entführen. Dass die Thüringer im Rahmen der beeindruckenden Leverkusener 36:5-Bilanz eine löbliche Ausnahme bilden und aufgrund ihrer beiden Siege 2019/2020 (80:64) und 2020/2021 (72:65) nicht zwingend zur Kategorie gern gesehene Gäste gehören, sollte dem Team von Coach Domenik Reinboth zusätzliche Motivation verleihen. Die Clubs aus Bremerhaven, Hagen und Heidelberg komplettieren den enorm überschaubaren Kreis widerstandsfähiger Gäste.

Nachdem sich die Mannschaft des Ex-Nationalspielers Hansi Gnad im Verlauf der zurückliegenden Saison vom Underdog zum sportlichen Überflieger entwickelte, gehören die Giants bei der Vergabe der Playoff-Plätze in diesem Jahr von Beginn an zu den „Teams to beat“. Zu geschlossen und zu nervenstark präsentierten sich die Rheinländer während der Playoff-Gruppenphase 2021, zu homogen und harmonisch wirkt der Kader um Kapitän Dennis Heinzmann aber auch schon wieder in dieser Saison, trotz einiger Abgänge im Sommer. Nachdem man das Label des Überraschungsteams spätestens mit dem Finaleinzug und ProA-Silber (gegen den späteren BBL-Aufsteiger Heidelberg 66:96, 93:93) einbüßte, hat mittlerweile jeder Club die Rheinländer weit oben auf dem Zettel.

„In den sogenannten englischen Wochen hat man ja meist nicht so viel Zeit. Insofern begann unsere Vorbereitung bereits auf der Rückfahrt aus Quakenbrück. Auch wenn wir bei den Dragons defensiv wieder ein paar Fortschritte machen konnten, stand in der Analyse unser erstes Viertel im Fokus. Wir haben in dieser Phase dieselben Fehler gemacht, die wir eigentlich abstellen wollten. Auch wenn es im weiteren Spiel besser lief, müssen wir diese Basics einfach von Anfang an abrufen. Da können wir nicht immer erst zehn Minuten brauchen, bevor wir anfangen,“ sagt Jenas Cheftrainer Domenik Reinboth in der Nachbetrachtung des Sieges im Artland. „Mit Blick auf den anstehenden Gegner hat Leverkusen unter Hansi den Spielerkader sehr konstant zusammengehalten. Natürlich kommen punktuell immer wieder ein paar neue Spieler dazu, aber die Struktur bleibt relativ ähnlich. Insofern kann man sich da ein wenig besser darauf einstellen, als auf einen Gegner bei dem man den Coach nicht kennt oder eine komplett neue Mannschaft zusammengestellt wurde. Die Giants sind tief besetzt, haben nicht den einen Superstar, der alles allein macht. JJ Mann ist sicher aufgrund seiner Erfahrungen ein wertvoller Bestandteil des Teams. In Summe überzeugt Leverkusen aber als Kollektiv. Es wird nicht funktionieren, nur einen Spieler herauszunehmen,“ so Domenik Reinboth.

Die Thüringer werden somit nicht nur hinsichtlich der starken Leverkusener Heimbilanz sondern auch mit Blick auf den Kader ein dickes Brett zu bohren haben. Angeführt von Kapitän Dennis Heinzmann (2.16m! pG, 10.6 PpG, 8.4 RpG, 1.6 BpG) bilden Point Guard Quentin Goodin (teaminterner Topscorer, 15.1 PpG, 4.0 ApG, 4.9 RpG, 45.9% 3PT!), Luis Figge (14.3 PpG), der in Jena sicher noch bestens bekannte Melvin Jostmann (12.3 PpG) sowie Scharfschütze Spencer Reaves (11.4 PpG, 48.6 %3PT!) ein überaus gefährliches Quintett, hinter dem mit Marko Bacak (zuletzt Schwenningen), Ferenc Gille und Luca Finn Kahl stabile Wechseloptionen auf Einsatzminuten lauern. Speziell Sniper Spencer Reaves konnte in den beiden letzten Heimspielen seine niedrige Pulsfrequenz unter Beweis stellen, in denen er stolze 13 von 16 Dreier verwandelte, um die Artland Dragons und Itzehoe Eagles abzuschießen. Die Seele des Leverkusener Spiels trägt jedoch die 20 unter seinem Kürzel „JJ Mann“. Routinier und Allrounder John Stuart „J.J.“ Mann (8.5 PpG, 3.5 RpG, 2.1 SpG) gilt als Dreh- und Angelpunkt und wichtigster Impulsgeber der Mannschaft von Coach Hansi Gnad.

In der Statistik zurückliegender Duelle scheinen sich die Thüringer zu einer Art Riesen-Kryptonit entwickelt zu haben. Nach den beiden deutlichen Niederlagen während der ersten Jenaer BBL-Saison 2007/2008 (20.12.2007 - 64:85, 20. April 2008 - 57:84) folgte eine beeindruckende Serie von elf Siegen bei einer Niederlage. In Summe steht die Bilanz somit nach 14 Begegnungen bei 11:3 und einem Korbverhältnis von 1191:1103.

 

Zurück