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Melvin Jostmann im Interview: In den Playoffs ist alles möglich

 

 

 

 

 

 

Er durchlief seit 2018 von der NBBL über das Regionalliga-Team bis hin zu BBL und ProA einen Großteil der Stationen des Jenaer Basketball-Programms, bevor er im Sommer 2021 beim Playoff-Konkurrenten der BAYER GIANTS Leverkusen unterschrieb. Melvin Jostmann denkt trotz des Wechsel gern an seine Zeit in Jena zurück, hat noch viele Freunde in der Stadt und freut sich wie ein Schnitzel auf die Rückkehr am Samstagabend. Wir haben uns mit dem gebürtigen Paderborner im Vorfeld des heutigen Aufeinandertreffens zwischen Medipolis SC Jena und den Rheinländern unterhalten.

Melvin, wie geht’s dir in Leverkusen? Sind deine Erwartungen nach dem Wechsel erfüllt worden?

Mit geht es sehr gut. Ich habe mich nach dem Wechsel im Sommer schnell eingelebt, wurde aber auch gut vom Team aufgenommen. Das lag sicher auch daran, dass ich einige Paderborner wiedergetroffen habe. Luca Kahl ist bereits in seinem dritten Jahr hier und auch Luis Figge, den ich seit der Jugend kenne, ist im letzten Sommer aus Chemnitz zu den Giants gewechselt. Da war von Beginn an das Verhältnis untereinander sehr gut. Insgesamt hat mich die komplette Mannschaft sehr offen aufgenommen. Wir machen viel außerhalb der Halle, was für eine Teamchemie immer wichtig ist. Ich glaube, dass man uns dies auch im Spiel ansieht. Was meine eigenen Erwartungen betrifft, hätte ich nicht gedacht, so schnell durchstarten zu können. Natürlich gab es auch in dieser Saison ein paar Phasen, die nicht perfekt liefen, aber allgemein bin ich mehr als zufrieden. Ich glaube, dass es der richtige Schritt war.

Die Frage, ob Du dich auf das morgige Spiel in deiner alten Heimat freust, ist relativ einfach zu beantworten, oder?

Die Frage stellt sich tatsächlich wirklich nicht. Ich glaube, dass solche Spiele immer etwas Besonderes sind. Aufgrund meiner Entwicklung im Verein und der Verbundenheit zur Stadt ist die Vorfreude riesengroß. Ich werde sicher viele bekannte Gesichter wiedertreffen und freue mich auf jeden Einzelnen, egal ob Spieler, Freund oder Fan.

Leverkusen hat mit dem Vizemeistertitel in der Vorsaison die Messlatte ziemlich hoch gelegt. Was ist in diesem Spieljahr euer Ziel?

Wir wollen erst einmal in die Playoffs kommen und wie man in der letzten Saison gesehen hat, ist ab dann alles möglich. Die Giants sind in der letzten Spielzeit als Tabellenfünfter in die Playoffs gestartet und konnten alle Gegner überraschen. Wir haben gegen starke Teams gezeigt, dass wir sie schlagen können. In den Playoffs zählt die Platzierung der Hauptrunde nicht mehr wirklich viel.

Ihr habt Tabellenführer Rostock tatsächlich zweimal schlagen können, dafür zu Hause gegen Hagen und in Bochum verloren. Wie erklären sich solche Resultate?

Ich glaube, dass viele Fans Bochum unterschätzen. Es ist nicht einfach dort zu spielen. Das hat Jena ja auch gemerkt, nachdem euer Auswärtsspiel lange knapp verlief. Auch die Hagener lesen sich auf dem Papier wahrscheinlich einfacher als sie tatsächlich zu spielen sind. Sie haben Nürnberg mit 19 geschlagen, dafür hat Nürnberg dann bei uns mit 12 gewonnen, obwohl wir zwischenzeitlich schon deutlich in Führung lagen. Die Ausgeglichenheit der Liga ist schon enorm und sicher ist es auch immer ein Stück weit abhängig von der jeweiligen Tagesform. Vielleicht ist ja aber auch Leverkusen der Angstgegner der großen Teams (lacht).

Du bist ja auch Fußballfan und drückst Hertha BSC die Daumen. Auch wenn es sicher schon bessere Momente gab, um Fan der alten Dame zu sein, gehst Du ja sicher noch zum Fußball. Wie oft warst Du schon nebenan in der BayArena?

Wir waren tatsächlich erst am Donnerstag gegen Atalanta Bergamo zum Europa-League-Duell drüben. Insgesamt war ich sicher schon sieben oder achtmal zu einem Spiel. Die Verbindung zu den Fußballern ist bei uns schon ziemlich ausgeprägt. Wir werden häufiger eingeladen, gehen dann auch meist mit der ganzen Mannschaft zu einem Heimspiel.

Du hast noch zahlreiche Freunde in Jena, triffst dabei auch viele ehemalige Mitspieler wieder. Auf wen freust du dich am meisten?

Puhh... das ist eine verdammt schwierige Frage. Ich will ja keinen vergessen, der sich dann denkt, dass ich ihn übergangen hätte. Bei meinen ehemaligen Mitspielern freue ich mich tatsächlich auf jeden. Sicher ist die Freude auf ein Wiedersehen mit Julius noch einmal etwas spezieller. Wir treffen uns im Spiel ja auf der gleichen Position. Ich hab im Training immer gegen ihn gespielt und er war, als ich mit 18 Jahren nach Jena kam, auch so etwas wie ein Vorbild. Natürlich freue ich mich aber auch auf Vuk und Lorenz. Wir haben enorm viel Zeit miteinander verbracht, zusammen NBBL-Playoffs gespielt, haben in der 1. Mannschaft gespielt, sind in der Regionalliga miteinander aufgelaufen. Auch abseits der Spiele im Training standen wir viele Stunden auf dem Parkett. Ich möchte wirklich keinen vergessen, freue mich auf das gesamte Team und natürlich auch auf Alex Smolenski, Thomas Kyak und Felix Hilgart. Wenn ich jetzt jemanden auslasse, habe ich ihn nicht absichtlich vergessen.

 

 

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