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Medipolis SC Jena verliert gegen Trier im Duell der Wolf-Brüder mit 74:76

 

 

 

 

 

 

Mit einer knappen 74:76-Heimniederlage gegen Trier erwischten die Basketballer von Medipolis SC Jena am Sonntagnachmittag einen denkbar schlechten Start in Schlussphase der regulären Saison. Die Thüringer unterlagen den RÖMERSTROM Gladiators vor 1318 Zuschauern in der Sparkassen-Arena, konnten sowohl hinsichtlich ihrer Trefferquote als auch bezüglich der Intensität nicht an den starken Heimsieg gegen Leverkusen anknüpfen. Parallel dazu gelang Triers Enosch Wolf der erste Sieg gegen seinen für Jena auflaufenden Bruder Julius Wolf. Nach fünf Anläufen seit 2014 ging der drei Jahre ältere der beiden Geschwister erstmalig als Gewinner aus dem Spiel.

Nachdem der zuletzt verletzungsbedingt fehlende Nico Brauner seit Mitte Januar erstmalig wieder Pflichtspiel-Parkett betreten konnte, avancierte Veteran Brandon Thomas mit 20 Punkten zum Jenaer Topscorer. Die Krone des besten Korbschützen sicherte sich jedoch die aus der Distanz schärfste Klinge der Gladiators, Parker Van Dyke, der in den Endabrechnung auf 21 Punkte kam.

Nachdem sich zwischen beiden Kontrahenten von Beginn an ein ausgeglichenes Spiel entwickelte, die ersten zehn Minuten von Führungswechseln und ausgeglichene Zwischenstände geprägt waren, sorgte ein Floater übers Brett von Vuk Radojicic 15 Sekunden vor der ersten Pause für Jenas 17:15-Führung. Diesen Vorsprung konnten die Thüringer nach dem Start in das zweiten Viertel zunächst konservieren und punktuell ausbauen, ohne sich nennenswert abzusetzen. In erster Linie hatten es die Gäste ihrem Scharfschützen Parker Van Dyke zu verdanken, dass sich ihr Rückstand weiterhin im einstelligen Bereich bewegte. Mit drei erfolgreichen Distanzwürfen allein in diesem Abschnitt hielt Triers US-Amerikaner mit der Nummer 4 sein Team in Schlagdistanz und fand immer wieder eine Antwort auf die Versuche der Saalestädter, sich ein komfortableres Polster zu erarbeiten. In der 14. Minute feierte Jenas zuletzt länger fehlender Combo-Guard Nico Brauner sein Pflichtspiel-Comeback, bevor Ray Simmons von außen zum 30:23 traf. Die bis dahin beste Phase des Reinboth-Teams wurde anschließend durch eine Trierer Auszeit sowie einen Distanzwurf von Van Dyke unterbrochen, bevor Veteran Brandon Thomas mit vier aufeinanderfolgenden Punkten, darunter auch sein spektakulärer Poster-Dunk zum 34:26 (16.), für die höchste Jenaer Führung des gesamten Spiels sorgte. Die Thüringer schienen ihren Rhythmus gefunden zu haben, beraubten sich anschließend jedoch selbst ihres Momentums, als ein Einwurf an der eigenen Baseline in den falschen Händen landete und Triers Center Enosch Wolf den Ball zum 34:30-Anschluss durch den Jenaer Korb wuchtete. Zwar konnte Alex Herrera im Gegenzug auf 36:30 kontern, in den verbleibenden zweieinhalb Minuten bis zum Kabinengang drehte die Gladiators das Duell infolge eines 8:0-Laufs jedoch zu ihren Gunsten – 36:38.

Nach dem Start in die zweite Hälfte präsentierte sich Medipolis SC Jena sichtlich bemüht, um zu dem phasenweise erfolgreichen Rhythmus des zweiten Viertels zurückzufinden. Jedoch blieb es beim Versuch, denn nachdem Moritz Plescher mit einem Dreier zum 44:41 (22.) getroffen hatte, kippte die Partie langsam aber stetig in Richtung der Rheinland-Pfälzer. Bis zum 47:49 (25., Radojicic) gelang es Jena noch Schritt halten, bevor die Gäste in der Schlussphase des dritten Spielabschnitts auf 50:63 enteilten. Der Auftaktkorb des letzten Viertels durch Triers Point Guard Jonas Grof zum 50:65 schien die Weichen endgültig in Richtung Auswärtssieg gestellt zu haben. Doch die Thüringer wehrten sich, nun auch mit der notwendigen Intensität, verkürzten Punkt um Punkt und lagen durch einen wichtigen Tip In von Alex Herrera wieder in Schlagdistanz (35., 63:70). Nachdem Medipolis SC Jena durch das Highlight-Play der gesamten 40 Minuten – einem No Look im Fastbreak von Julius Wolf vor Brandon Thomas' Dunk – auf 67:71 (36.) verkürzen konnte, bevor sich beide Teams in den anschließenden zwei Minuten im Auslassen von Möglichkeiten überboten. Weder Jena noch Trier gelang es in dieser entscheidenden Phase, statistisch Zählbares auf den LED-Würfel zu bringen, bevor Ray Simmons nach einem Foul der Gladiators an der Freiwurflinie auf 69:71 stellte. Dass Van Dyke nicht nur von außen knipsen kann, unterstrich der beste Trierer des Abends 82 Sekunden vor der Schlusssirene mit seinem Drive zum 69:73. Doch die Thüringer waren selbst nach einem Freiwurf von Brody Clarke zum 69:74 noch nicht geschlagen. Erneut schulterte Ray Simmons Verantwortung und schrumpfte den Rückstand 52 Sekunden vor Ultimo auf 71:74. In den beiden finalen Jenaer Angriffs-Sequenzen nahmen sich die Thüringer dann jedoch selbst aus dem Spiel. Zunächst stand Brandon Thomas nach einem Pass mit der Ferse auf der Seitenauslinie bevor Ray Simmons 13.1 Sekunden ein erneuter Turnover unterlief. So machte der stärkste Akteur des Abends, Parker Van Dyke nach einem Stop-the-Clock-Foul an der Linie den Deckel drauf. Jenas letzter Dreier durch Brandon Thomas hatte zwei Sekunden vor dem Ende nur noch statistischen Charakter.

Pascal Heinrichs (Headcoach RÖMERSTROM Gladiators Trier): „Es war von beiden Seiten ein enorm intensives und vor allem physisches Spiel. Für uns war es nach der Niederlage in Paderborn nicht einfach, hier anzukommen und so in das Spiel hineinzufinden. Ich bin sehr stolz auf die Jungs, wie sie sich von Anfang präsentiert haben und in dieses Duell reingekämpft haben. Wir sind noch nicht sicher in den Playoffs. Da haben wir heute einen riesigen Schritt gemacht. Wir glauben daran, dass wir jeden Gegner schlagen können. Unser Teamgeist stimmt, der Wille ist in der Mannschaft ist zu spüren. Natürlich bin ich mit dem Resultat am Freitag nicht zufrieden, doch dafür hat das Ergebnis heute gestimmt.“

Domenik Reinboth (Headcoach Medipolis SC Jena): „Glückwunsch an Trier zu einem verdienten Sieg. Wir haben dieses Spiel nicht am Ende verloren sondern im Verlauf des dritten Viertels. Zum Schluss hätten wir es noch gewinnen können. In der Phase nach der Halbzeit haben wir die Intensität nicht gematcht und Trier zu viele einfach Punkte erlaubt. Im Gegensatz dazu haben konnten wir über das gesamte Spiel unseren offensiven Rhythmus nicht finden und nicht das umsetzen, was wir uns im Vorfeld vorgenommen hatten. Wir können nicht zufrieden sein und haben noch viel Arbeit vor uns. Das war definitiv nicht das Spiel, was wir uns erhofft hatten.“

Punkteverteilung Medipolis SC Jena: Thomas 20, Simmons 17, Radojicic 10, Herrera 8, Chapman 8, Lacy 6, Plescher 3, Wolf 2, Haukohl, Brauner – Bank, Alberton (DNP)

Spielfilm: 1. Viertel 17:15 – 2. Viertel 36:38 – 3. Viertel 50:63 – 4. Viertel 74:76

Kompletter Boxscore

Das Spiel im Re-Live auf Sportdeutschland TV

 

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