Skip to main content

Kampf, Wille, Sieg - Medipolis SC Jena feiert erfolgreichen Playoff-Auftakt gegen Paderborn

 

 

 

 

 

 

Die Basketballer von Medipolis SC Jena sind erfolgreich in die Playoffs 2022 gestartet. Das Team von Cheftrainer Domenik Reinboth bezwang die Uni Baskets Paderborn am Freitagabend nach einer gleichermaßen willensstarken wie kämpferischen Vorstellung mit 89:84 und fährt mit diesem Sieg im Rücken am Sonntag an die Pader. Von 1.539 leidenschaftlich mitgehenden Fans durch 40 hochintensive Minuten getragen, trotzten die Saalestädter den Ostwestfalen auch in zahlreichen knappen Phasen und gewannen letztendlich verdient.

Während die Gastgeber personell stark gehandicapt in die Partie starten mussten, mit Stephan Haukohl, Moritz Plescher und Vuk Radojicic gleich drei wichtige Akteure in der Rotation fehlten, kompensierte Medipolis SC Jena diese Ausfälle mit einer mannschaftlich geschlossenen Leistung, aus der neben Topscorer Nico Brauner (21 Punkte) speziell Kapitän Julius Wolf (16) herausragte. Jenas Leitwolf war an allen Ecken und Enden des Parketts zu finden, holte zudem 12 Rebounds. Ein weiteres Double-Double ging auf das Konto von Point Guard Rayshawn Simmons, der neben 14 Punkten mit elf Vorlagen assistieren konnte.

Steven Esterkamp (Headcoach Paderborn): „Zunächst Glückwunsch an Jena zum Sieg. Sie haben am Ende ihre Big Shots getroffen, die das Spiel entschieden haben. Beide Seiten haben enorm intensiv gespielt, Playoff-Style-Basketball abgeliefert und für gute Unterhaltung gesorgt. Wir haben zu viele Offensiv-Rebounds abgegeben und es dem Gegner zu häufig erlaubt, um über Second Chance Points zum Abschluss zu kommen. Stil und Tempo beider Teams haben heute mehr Chancen auf einen höheren Score ermöglicht. Die Intensität war enorm hoch. Jetzt gilt es, uns auf das nächste Spiel am Sonntag vorzubereiten.“

Domenik Reinboth (Headcoach Jena): „Es war ein toughes Spiel. Wir sind offensiv sehr gut gestartet bevor wir etwas den Rhythmus verloren hatten. Paderborn kam zunehmend besser ins Spiel, ist aber eben auch ein brandgefährlicher Gegner mit starken Scorern. Wir haben es phasenweise richtig gut gemacht, ihre Dreier kontrolliert. Dennoch ist klar, dass einem das nicht über das ganze Spiel gelingt. Am Ende war es purer Kampf, den Sieg nur über die Ziellinie zu bekommen. Hinter uns liegt eine schwere Woche mit einigen Ausfällen. Alex ist auch nicht bei 100 Prozent, nachdem er am Mittwoch im Training umgeknickt war. Insofern meinen Respekt an die Jungs für diese kämpferischen Leistung und vielen, vielen Dank an die Fans für die unglaublich tolle Stimmung.“

Nico Brauner (Topscorer des Spiels): „Es war auf jeden Fall ein echt harter Fight. Unsere Vorbereitung in den letzten Tagen lief nicht sonderlich optimal, nachdem ein paar Jungs ausgefallen sind und heute gefehlt haben. Insofern war es mit unserer nur begrenzten Rotation heute gar nicht so einfach. Dennoch haben wir gekämpft, das Beste aus der Situation gemacht und verdient gewonnen.“

Julius Wolf (Kapitän Jena): „Es war der erwartet schwere Kampf zum Start in die Playoffs. Spätestens mit dem Ausfall von Stephan, Vuk und Moritz und bedingt dadurch, dass auch Alex angeschlagen ins Spiel gehen konnte, war klar, dass es noch einmal eine deutliche Nummer härter werden würde. Am Ende spielt es jedoch keine Rolle, wer auf dem Parkett steht. Es geht nur noch darum, Possession um Possession, Viertel für Viertel und Spiel für Spiel zu gewinnen. Ich denke, dass wir dieses Duell letztendlich verdient für uns entschieden haben, über einen Großteil des Duells vorn lagen und unsere schwächeren Phasen nie wirklich länger angedauert haben. Paderborn steht nicht ohne Grund in den Playoffs, sondern ist ein nicht einfach zu spielendes Team. Sie haben uns ja bereits in der Hauptrunde bezwingen können. Insofern werden wir jetzt Kräfte sammeln müssen, uns auf Spiel 2 vorbereiten und am Sonntag den zweiten Sieg anpeilen.“

Zum Spiel: Nachdem Medipolis SC Jena zunächst einen verheißungsvollen Start erwischte, in der 2. Minute nach einem Dreier von Ray Simmons früh mit 10:2 in Front lag, benötigten die Gäste bis Mitte des Auftaktviertels, um tatsächlich im Spiel anzukommen. Durch Chris Trapp aus der Distanz zunächst auf 12:11 (5.) verkürzend, wanderte das Momentum bis zum Viertelende beim Stand von 22:25 auf die Bank der Westfalen. Den zweiten Abschnitt durch einen mustergültigen Alley Oop durch Paderborns Aaron Kayser eröffnend, lieferten sich beide Kontrahenten ein weiterhin intensiven Fight. Julius Wolf hatte sich in der 14. Minute bis zum Gästekorb durchgetankt und mit einem schönen Reverse Layup auf 32:32 ausgeglichen, bevor Nico Brauner mit fünf aufeinanderfolgenden Punkten auf 37:32 nachlegen konnte. Trotz eines anschließenden Paderborner Timeouts blieb Jena griffig, offensiv äußerst stabil und erhöhte die Führung bis zum Kabinengang erstmals zweistellig auf 50:40.

Das dritte Viertel begann analog dem Ende der ersten Hälfte, mit einem kontinuierlich starken Offensiv-Output der Thüringer, die zwischenzeitlich bis auf 58:42 (22., Dreier, Nico Brauner) enteilen konnten. Doch die Uni Baskets blieben gefährlich, verkürzten bis zur 30. Minute Punkt um Punkt und lagen zum Viertelende beim Stand von 67:62 wieder in Schlagdistanz. Noch knapper wurde es im Schlussabschnitt, der sich enge Zwischenstände seinem Höhepunkt näherte. Während sich Medipolis SC Jena durch einen erfolgreichen Dreier von Brandon Thomas zum 78:71 (35.) kurzzeitig die zweite Luft verschafft hatte, konterte das Team von Baskets-Coach Steven Esterkamp anschließend eiskalt. Paderborns Flügel Chavares Flanigan hatte mit Mitteldistanz-Jumper 103 Sekunden vor der Schlusssirene auf 79:79 ausgeglichen und das erste Playoff-Viertelfinale faktisch wieder auf Null gestellt. Während es nur noch wenige Fans auf ihren Plätzen hielt, erhoben sich die restlichen Zuschauer spätestens nach Julius Wolfs Step-Back-Dreier zum 82:79. Die Freude über den wichtigen Score dauerte jedoch nur 13 Sekunden. Nach einer schönen Angriffssequenz der Westfalen landete der Ball in den Händen von Badu Buck, der erneut auf 82:82 ausgleichen konnte. Wieder war Jena gefragt und wieder war es ein Distanzwurf, diesmal von Ray Simmons, der 63 Sekunden vor Ultimo durch die Paderborner Reuse fiel – 85:82.

„Defense, Defense“ hallte es durch die Sparkassen-Arena, die sich als enorm wichtiger emotionaler Stabilisator erwies und gemeinsam mit Alex Herreras Verteidigung den Dreierversuch von Paderborns Go-to-Guy Livingston Jordan Barnes verhindern konnte. Den Abpraller 37 Sekunden vor dem Ende griff sich Julius Wolf und schirmte ihn energisch ab, bevor Jena in der anschließenden Offense zunächst die Uhr melkte und durch Brandon Thomas auf einen Dreier ging. Der Wurf des Routiniers sprang vom Ring in die Zone, allerdings hatte Alex Herrera aufgepasst und griff sich den wichtigen Rebound. Von Gegenspieler Brad Greene gefoult, schritt Jenas Fels in der Brandung zur Linie, verwandelte beide Freiwürfe sicher und zwang Paderborn mit einer Restspielzeit von nur noch 18.2 Sekunden beim Score von 87:82 in ein Two Possession Game. Zwar verkürzte Lars Lagerpusch 11 Sekunden vor dem Ende noch einmal auf 87:84, doch im direkten Gegenzug lief Julius Wolf seinem Kontrahenten davon und machte mit seinem Korbleger zum 89:84 den Deckel endgültig drauf.

Punkteverteilung Medipolis SC Jena: Brauner 21, Wolf 16 (12 Reb.), Thomas 14, Simmons 14 (11 Ass.), Chapman 11, Bank 6, Lacy 3, Herrera 2, Alberton – B. Linartas (DNP)

Spielfilm: 1. Viertel 22:25 – 2. Viertel 50:40 – 3. Viertel 67:62 – 4. Viertel 89:84

Kompletter Boxscore

 

Zurück