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Der Saisonrückblick auf die Jenaer Auswahl in der Nachwuchs-Basketball-Bundesliga (U19)

 

 

 

 

 

 

Hinter der U19-Mannschaft von Medipolis SC Jena liegt eine gleichermaßen starke wie positive NBBL-Saison 2021/2022. Trotz namhafter Konkurrenz zahlreicher Erstliga-Standorte konnte sich das Team von Cheftrainer Marius Linartas im Verlauf der Hauptrunde mit einer 8:5-Bilanz behaupteten, landete in der Endabrechnung des regulären Spieljahres auf dem 4. Platz. Lediglich von der BBA Ludwigsburg, der IBAM und Bayern München tabellarisch übertroffen, hatten es die Thüringer geschafft, die Kontrahenten aus Bamberg, Frankfurt, Südhessen und Gießen hinter sich zu lassen.

Aufgrund der erfolgreichen Platzierung für die Playoffs qualifiziert, gelang es Medipolis SC Jena im Achtelfinale nach zwei Siegen (87:80, 87:86) gegen das NBBL-Team von Brose Bamberg in das Viertelfinale einzuziehen. Mit Heimvorteil gegen Ulm in die 2. Runde startend, schien kurzzeitig sogar der Einzug in die Meisterschafts-Endrunde des Top4 greifbar. Letztendlich erwies sich der spielstarke Nachwuchs von ratiopharm Ulm jedoch als zu große Hürde. Die Baden-Württemberger hatten mit der BBA Ludwigsburg in der 1. Playoff-Runde bereits den Spitzenreiter der Jenaer Hauptrunden-Gruppe ausgeschaltet. Nachdem sich die Jenaer in der 2.Playoff-Runde gegen die Donaustädter aus der Saison verabschieden mussten (52:105, 43:92), nutzten wir die Gelegenheit, um mit Headcoach Marius Linartas rückblickend Bilanz zu ziehen.

Marius, wie zufrieden bist Du mit der Vorstellung des Teams über das gesamte Spieljahr?

In der Nachbetrachtung und mit etwas Abstand zu den Playoffs liegt eine gute Saison hinter uns. Sofern es uns gelungen wäre, Ulm zu stoppen, hätte sich das Spieljahr noch ein zusätzlich großes Sternchen verdient gehabt. Bei einer Top4-Qualifikation hätte man dann schon von einer perfekten Saison sprechen können. Aber auch so ist der Einzug unter die Top8 Deutschlands für unser Programm ein enorm respektables und gutes Resultat. Im Vergleich zu den vorherigen Jahren war die Südgruppe enorm stark besetzt. Wir waren zunächst mit dem Ziel Klassenerhalt gestartet und dennoch habe ich den Spielern immer wieder gesagt, dass wir um das Top4 kämpfen müssen. Nach der Corona-Pause entwickelten sich die folgenden Wochen kompliziert, sowohl was den Rhythmus als auch die Physis betraf. Unter Berücksichtigung aller Faktoren fällt das Fazit jedoch positiv aus.

Ihr habt gegen Bamberg im Achtelfinale zweimal gewonnen. Im Viertelfinale seid ihr gegen Ulm ausgeschieden. Was überwiegt? Die Freude und der Stolz unter die besten acht Mannschaften Deutschlands gekommen zu sein oder die Enttäuschung, kurz vor dem Top4 ausgeschieden zu sein?

Als Trainer kämpfe ich immer für die höchsten Ziele. Versuche, das Unmögliche zu erreichen, und du wirst das Maximum erreichen. Objektiv betrachtet waren die Top 8 ein sehr gutes Ergebnis, aber ich persönlich habe für ein größeres Ziel gekämpft.

Es waren zwei überaus deutliche Niederlagen gegen Ulm? War der Erfahrungsvorsprung oder die Athletik letztendlich ausschlaggebend?

Hier muss ich etwas weiter ausholen und differenziert antworten. Wir haben weite Teile der Saison gegen starke Konkurrenz sehr ordentlich dagegengehalten und uns gut entwickelt, sind im Playoff-Viertelfinale gegen einen jetzigen NBBL-Finalisten und vielleicht sogar vom Champion gestoppt worden. Die Erklärung der beiden Niederlagen ist meiner Meinung nach einfach. Unser Team war Corona-bedingt zwei Jahre ohne Spielbetrieb, ohne Mannschaftstraining und konnte in dieser Phase keinen wirklichen Rhythmus aufbauen. Die Ulmer hatten unterdessen den Vorteil auf ihrer Seite, Teile ihres NBBL-Kaders in ihr ProB-Team eingliedern zu können, dass nach gesetzlichen Vorschriften den Statuts einer Profimannschaft hatte und in dieser Phase trainieren konnte. Während dieser Zeit konnten sie in ihrer Entwicklung einen großen Schritt nach vorn machen, einen deutlich größeren als wir, sowohl was Athletik als auch Selbstbewusstsein betrifft.

Erschwerend kam unsere Corona-Pause im Februar hinzu, nach der vor allem einige Leistungsträger zu kämpfen hatten, ihr ursprüngliches Level in Bezug auf Kondition und Spielrhythmus zu erreichen. Nachdem sich unsere Bankspieler über die Saison gut entwickelt hatten, in der Playoffserie gegen Bamberg wirklich gut helfen konnten, war die Ulmer Hürde letztendlich zu hoch.

Du hast mit deiner Mannschaft gegen viele starke Teams gespielt. Wer war Deiner Meinung nach der härteste Gegner und warum?

Neben dem Ulmer Team gehörten die IBAM und Bayern München aufgrund ihrer Athletik zu den härtesten Kontrahenten. Die Einschätzung bezieht sich jedoch nicht nur auf die starke Physis sondern auch auf Selbstvertrauen und mentale Stabilität. Da hatten diese Mannschaften schon Vorteile und wie man anhand der Besetzung des Top4 an diesem Wochendende in Frankfurt – u.a. mit ratiopharm Ulm und Bayern München – sieht, konnten sich diese Qualitäten durchsetzen.

 

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