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Ermen Reyes-Napoles im Interview: „Ich konnte noch rechtzeitig den Blinker setzen“

 

 

 

 

 

 

Knapp zwei Dekaden trug er das Trikot mit der Nummer 7 in den unterschiedlichen Altersklassen und Teams der Jenaer Basketballer, am Dienstagabend kehrt das Urgestein als Nationalspieler nach Burgau zurück. Ermen Reyes-Napoles befindet sich aktuell mit der deutschen Polizei-Auswahl im Vorbereitungsmodus auf die im Juni stattfindende Polizei-Europameisterschaft 2022. Wir haben uns vor dem im metecno court stattfindenden Testspiel gegen Culture City Weimar mit dem gebürtigen Rudolstädter unterhalten.

Ermen, wie geht’s Dir in deinem neuen Leben?

Mir geht’s sehr gut und der Job entspricht meinen Erwartungen. Ich mache das Beste draus und freue mich, nebenbei noch Sport treiben zu können. Der Familie geht es gut. Ich kann mich nicht beschweren.

Wie groß war die Umstellung vom Leben als Basketballer in den regulären Berufsalltag?

Das war rückblickend gar nicht so schwierig wie es vielleicht klingt. Ich hatte ja schon während meiner Zeit als Spieler in Teilzeit gearbeitet, in der Off-Season dann auch in Vollzeit. Insofern war das jetzt kein fundamentaler Kulturschock.

Bist du irgendwann mal „falsch“ in Richtung Sparkassen-Arena abgebogen?

Nein (lacht). Einmal beim Einkaufen auf dem Weg zum Burgaupark wäre es mir zwar fast passiert, aber da konnte ich letztendlich doch noch rechtzeitig den Blinker setzen.

Eure Familie hat seit deinem Abschied vom Basketball Zuwachs bekommen? Wie lebt es sich jetzt als Quartett?

Ja, wir haben unsere kleine Familie mit Tochter Enya vergrößert. Uns als Familie geht es sehr gut. Der Alltag hat sich seit ihrer Geburt nicht großartig verändert.

Wie bist Du zur Polizei-Auswahl gekommen?

Kuriose Geschichte. Oliver Clay hatte mich nach dem Abschied von meiner aktiven Laufbahn mal darauf angesprochen und so überhaupt erst auf diese Idee gebracht. Zunächst war es in Thüringen schwierig Anschluss zu finden, da es dieses Angebot nicht gab. Erst über eine Ausschreibung hat sich später die Gelegenheit mit und in der Polizei-Auswahl ergeben und nach einer Anfrage meinerseits konnte ich zum Team stoßen. Eigentlich hatten wir uns darauf gefreut, wieder zusammen in einer Mannschaft spielen zu können, aber für Oli hat es leider zeitlich nicht mehr gepasst. Seitdem wir uns das letzte Mal gesehen hatten, er damals noch in Bremerhaven, ist ja auch schon ziemlich viel Zeit vergangen. Aber wir stehen in Kontakt.

Ihr spielt morgen Abend im Test gegen Culture City Weimar. Das Interesse der Fans war enorm. Wie groß ist deine Vorfreude auf Dienstagabend?

Schon sehr groß. Ich freue mich dabei aus ganz unterschiedlichen Gründen wieder in der Halle zu stehen. Zunächst ist es ja ein Ort, an dem ich viel Zeit verbracht habe. Dann freue ich mich natürlich auf die Fans und viele bekannte Gesichter, die ich länger nicht gesehen habe und über die große Resonanz morgen Abend. Zudem bin ich gespannt, auf welchem Niveau Culture City spielt, auch wenn in der Weimaer Mannschaft leider ein paar Jungs fehlen. England war kein richtiger Gradmesser aber dieser Test dürfte für unser Teameine wirklich gute Standortbestimmung sein und ich bin froh, dass es mit diesem Termin so kurzfristig geklappt hat.

Ihr spielt im Juni die Polizei-EM in Limoges. Mit welchen Erwartungen fährst Du, fährt das Team nach Frankreich?

Mit der Erwartung bestmöglich abzuschließen. Bestmöglich heißt in diese Zusammenhang mit dem Titel. Natürlich hängt das von vielen Faktoren ab, vom Leistungsniveau, der Stärke unserer Gegner, vom Trainingsstand der Teams, von der Belastung und anderen Variablen. Ich denke, dass wir gut abschneiden werden, weil in unserer Mannschaft die Stimmung passt, wir uns gut verstehen, ein homogenes Team sind und der Basketballhintergrund sehr ausgeprägt ist.

 

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