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Zu spät aufgewacht – Medipolis SC Jena kassiert 95:88-Niederlage in Leverkusen

 

 

 

 

 

 

Die Erkenntnis, dass Favoritenrollen vor Begegnungen der BARMER 2. Basketball Bundesliga keinerlei Aussagekraft besitzen, mussten die Basketballer von Medipolis SC Jena einmal mehr am Mittwochabend in der Leverkusener Ostermann Arena erfahren. Das Team von Kapitän Brandon Thomas unterlag den gastgebenden BAYER GIANTS aufgrund einer dürftigen ersten Halbzeit letztendlich verdient mit 95:88 und kassiert somit die zweite Niederlage der Saison.

Während die Riesen vom Rhein den Thüringern im Verlauf einer von traumwandlerisch sicheren Quoten geprägten ersten Hälfte bereits stolze 54 Punkte eingeschenkt hatten, Jena lediglich 35 Punkte erzielte, liefen die Gäste diesem Rückstand bis zur Schlusssirene hinterher. Zwischenzeitlich war es den Saalestädtern zwar noch einmal gelungen, bis auf 78:72 (34.) zu verkürzen, das Defizit der beiden ersten Viertel war aus Sicht der Jenaer bis zum Ende jedoch nicht mehr zu kompensieren.

Domenik Reinboth (Headcoach Medipolis SC Jena): „Leverkusen kam mit deutlich mehr Intensität raus, hat sich während der ersten beiden Viertel in einen kleinen Rausch gespielt. In der zweiten Halbzeit haben wir das umgesetzt, was wir machen wollten, aber wenn man schon so weit hinten liegt, muss einfach alles klappen. In dieser Phase hat es Leverkusen geschafft, auch die toughen Würfe zu treffen. Wir wollten physisch spielen. Die 41 Freiwürfe lass ich jetzt mal so stehen und das ist auch nicht das, was wir wollen. Nichtsdestotrotz geht es für uns darum, physisch und aggressiv zu verteidigen. Das ist uns bis zur Pause nicht gelungen. Die erste Halbzeit darf uns so nicht passieren, die zweite Hälfte war deutlich besser“.

Hansi Gnad (Headcoach BAYER GIANTS Leverkusen): „Das es kein einfaches Spiel für uns gegen einen Gegner wie Jena werden würde war uns von Anfang an klar. Die Jungs haben aber von Beginn an eine hohe Intensität an den Tag gelegt und wirklich alles in die Waagschale geworfen, um den Negativtrend zu stoppen. All die personellen Rückschläge in den vergangenen Wochen, jetzt wieder mit Robert, sorgen immer wieder dafür, dass sich unsere Rotation verändert. Das ist gar nicht so einfach für eine Mannschaft, da man sich immer wieder aufs Neue an die Situation anpassen muss. Den Grundstein für den Erfolg haben wir alles in allem in einer tollen ersten Halbzeit gelegt. Schlussendlich hat das Team heute, Dank einer großen Portion Konzentration, Geduld und Energie verdient gewonnen.“

Stephan Haukohl (Topscorer Medipolis SC Jena): „In der ersten Halbzeit haben wir sowohl offensiv als auch defensiv nicht stattgefunden. In dieser Phase hat sich ein enormer Rückstand aufgebaut, der rückblickend zu groß war, um so ein Spiel doch noch einmal zu kippen. Wenn du so einem Score hinterherlaufen musst, brauchst du am Ende schon ein perfektes Spiel. Obwohl es am Ende noch einmal knapper wurde, haben wir uns letztendlich durch die erste Hälfte und zu viele individuelle Fehler das Ergebnis selbst eingebrockt. Leverkusen hat verdient gewonnen. Für uns geht es jetzt darum, am Samstag weniger Fehler zu machen, sich selbst zu reflektieren und mit einer deutlich höheren Intensität ins Spiel zu gehen“.

Carlton Guyton (Medipolis SC Jena): „Wir können nicht erwarten, dass sich gegnerische Teams freiwillig geschlagen geben, sondern um ihre Chance kämpfen. Im Gegensatz dazu müssen wir von Anfang an bereit sein, mehr Fokus und Willen zu investieren. Insofern muss man Leverkusen Respekt zollen, die, speziell in den beiden ersten Vierteln, ein großartiges Spiel abgeliefert haben. Wir hingegen sind nur sehr schwer und langsam reingekommen, haben wirklich schlecht gespielt und hatten nach der Halbzeit den Druck, einen ziemlich hohen Rückstand aufholen zu müssen. Das ist letztendlich immer hart und dann muss schon sehr viel passen, um noch als Sieger vom Parkett gehen zu können“.

Zum Spiel: Von Kapitän Brandon Thomas durch den ersten Wurf der Partie zunächst noch mit 3:0 in Führung gehend, kippte das Duell im Verlauf des Startviertels früh zu Gunsten der Giants. In erster Linie durch das Guard-Center-Tandem Xavier Bishop und Dejan Kovacevic getragen, legte Marius Stoll an der Freiwurflinie auf 18:8 (6.) nach, um die Leverkusener erstmals zweistellig in Front zu bringen. Medipolis SC Jena versuchte zu kontern, kam sowohl offensiv als auch in der Defense jedoch meist nicht über die Zuschauerrolle hinaus. Bis zur ersten Viertelpause hatten die Rheinländer auf 29:15 vorgelegt und knüpften auch zu Beginn des zweiten Abschnitts nahtlos an ihre intensive Vorstellung an. Mit einem 8:0-Zwischenspurt war das Team von Hansi Gnad bis zur 12. Minute bereits auf 39:18 enteilt, nutzte dabei immer wieder Schwächen in der Jenaer Verteidigung, die zu diesem Zeitpunkt noch im Bus zu sitzen schien. Ein erfolgreicher Distanzwurf von Xavier Bishop zum 45:22 (14.) markierte schließlich die statistische Talsohle der Gäste, die bis zum Kabinengang und einem 54:35-Halbzeitrückstand kaum ein Bein auf den Boden gebracht hatten.

Neben einem deutlichen Reboundverhältnis von 20:11 pro Leverkusen war es den Giants mit traumwandlerisch sicheren Wurfquoten gelungen, sich während der ersten 20 Minuten in einen Rausch zu spielen. Die Thüringer hatten sich unterdessen ein tiefes Loch gegraben, aus dem es sich in der zweiten Hälfte schrittweise zu befreien galt.

Als erster Spieler der Gäste nahm Stephan Haukohl eine Schaufel zur Hand, um sein Team wieder in Schlagdistanz zu bringen. Mit sechs Punkten innerhalb von zwei Minuten verkürzte Jenas Flügelspieler, inklusive eines Korblegers von Alex Herrera, auf 56:43. Doch die Riesen vom Rhein ließen sich noch nicht aus dem Rhythmus bringen, konservierten ihren Vorsprung und legten erneut auf 69:51 (27.) vor. Erst eine durchaus stabile Jenaer Dreier-Serie durch Shaq Hines, Vuk Radojicic und Carlton Guyton sorgte unmittelbar vor der letzten Viertelpause dafür, dass die Hoffnung auf ein spätes Comeback wieder konkrete Formen annahm. Bis zur 33. Minute schienen die Thüringer tatsächlich noch einmal die Tür zum Auswärtssieg öffnen zu können. Moritz Plescher hatte mit fünf Punkten auf 78:71 verkürzt, bevor Carlton Guyton an der Freiwurflinie auf 78:72 nachlegen konnte. Schlussendlich blieb es dann aber doch beim Sieg der Rheinländer, die aufgrund ihrer treffsicheren ersten Hälfte und dem zu späten Erwachen der Jenaer als verdienter Gewinner vom Parkett gingen.

Während die Giants mit diesem Sieg ihre sportliche Durststrecke von zuletzt fünf Niederlage in Folge stoppten und am Sonntag mit Rückenwind in das Duell bei den wiha Panthers in Schwenningen gehen können, bekommt Medipolis SC Jena bereits am Samstagabend um 19.30 Uhr bei den Artland Dragons die Gelegenheit, den Wecker um zwei Viertel vorzustellen.

Punkteverteilung Medipolis SC Jena: Haukohl 17, Guyton 16, Thomas 15, Plescher 11, Radojicic 9, Hines 8, Herrera 8, Murphy 2, Rohwer 2, Fahrensohn

Spielfilm: 1. Viertel 29:15 – 2. Viertel 54:35 – 3. Viertel 74:64 – 4. Viertel 95:88

Kompletter Boxscore

Das Spiel im Re-Live auf Sportdeutschland TV

 

 

 

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