Skip to main content

Der wichtigste Hunderter der bisherigen Saison – Medipolis SC Jena schlägt Trier mit 101:86

 

 

 

 

 

 

Medipolis SC Jena kann sich auf die heimische Sparkassen-Arena verlassen. Das Team von Kapitän Brandon Thomas kehrte gegen die Römerstrom Gladiators Trier nach zwei Auswärtsniederlagen in die Erfolgsspur zurück, bezwang die Rheinland-Pfälzer vor 1.726 Zuschauern am Samstagabend verdient mit 101:86. Obwohl sich der erfolgreiche Richtungswechsel mit einem Hunderter letztendlich souveräner liest, als die Begegnung tatsächlich verlief, bestanden die Thüringer diesen anspruchsvollen Stresstest mit Bravour.

Während die Hausherren einmal mehr personell gehandicapt in die Begegnung gehen mussten, Shaq Hines (Fußverletzung) und Storm Murphy (Schulterverletzung) das Duell nur von der Seitenlinie verfolgen konnten, kompensierte das Team diese schwerwiegenden Ausfälle als Kollektiv. Erschwerend hinzu kam im Verlauf der Partie eine erneute Armverletzung von Center Alex Herrera, dessen endgültige Diagnose erst nach eingehenden Untersuchungen erwartet werden kann.

Sowohl emotional als auch statistisch von Vuk Radojicic (25 Pkt., 10 Ass. - erstes Double-Double als Profi) und Stephan Haukohl (20 Pkt.) angeführt, war es nach dem Erfolg schwer, einzelne Spieler aus der geschlossenen Mannschaftsleistung herauszuheben. So konnte u.a. Nils Schmitz mit einer starken Verteidigungsleistung glänzen, ohne dass sich diese in greifbaren Zahlen niederschlug.

Pascal Heinrichs (Headcoach RÖMERSTROM Gladiators Trier): „Glückwunsch an Domenik und sein Team. Jena hat auf jeden Fall verdient gewonnen. Haukohl und Radojicic tragen einen großen Anteil am Sieg. Speziell Vuk hat nach dem Ausfall von Murphy ein sehr sehr gutes Spiel gemacht. Wir haben es nach unserem guten Start zu locker angehen lassen und haben mit Jena eine offensiv sehr starke Mannschaft ins Laufen kommen lassen. Uns ist es nicht gelungen, aus dieser Begegnung ein defensives Spiel zu machen und in einem Shootout wird es gegen Jena schwer zu gewinnen“.

Domenik Reinboth (Headcoach Medipolis SC Jena): „Das war eine extrem toughe Woche. Nach dem Ausfall von Shaq, den wir nach dem Spiel in Quakenbrück verkraften mussten, hat sich auch noch Storm im Abschlusstraining verletzt. Jetzt im Spiel musste Alex auch noch raus. Insofern ist es am Ende umso schöner, dass wir uns gegen all diese Widrigkeiten durchsetzen und uns mit einem Sieg belohnen konnten. Ich bin unglaublich stolz auf das Team und die Reaktion der Jungs. Trier war ein enorm gefährlicher Gegner, hat immer wieder ins Spiel zurückgefunden. Wir haben sehr stark dagegengehalten, miteinander gekämpft, füreinander gekämpft und mit den Fans im Rücken dieses Duell gewonnen. Jetzt ist der Akku erst einmal leer. Dennoch ist es gerade ein unglaublich tolles Gefühl, verbunden mit viel Stolz auf unsere Mannschaft“.

Vuk Radojicic (Medipolis SC Jena): „Das war ein enorm wichtiger Sieg für uns, vor allem nach den beiden toughen Auswärtsniederlagen in Quakenbrück und Leverkusen. Trotz dieses positiven Resultats liegt aber noch sehr viel Arbeit vor uns. Wir werden dieses Spiel und seinen Verlauf zunächst analysieren, werden uns anschließend auf den nächsten Samstag vorbereiten und den vollen Fokus auf das Duell gegen Hagen legen, um alles für einen erneuten Heimsieg zu tun.“

 

Nils Schmitz (Medipolis SC Jena): „Wir hatten zunächst ein paar Probleme, um offensiv unseren Rhythmus zu finden, bevor es im zweiten Viertel dann wesentlich besser lief. Ab diesem Zeitpunkt waren wir richtig gut im Spiel, hatten am Ende dann auch enorm starke Quoten. Nach dem Start in die zweite Hälfte waren wir allerdings defensiv zu nachlässig, bevor uns im letzten Viertel 34 Punkte gelingen. Nachdem Vuk in dieser Phase aufgedreht und uns getragen hat, haben wir auch wieder fokussierter verteidigt. Die Defense u.a. gegen Van Dyke war letztendlich auch einer der wichtigsten Faktoren zu unserem Erfolg. Wir haben verdient gewonnen und wollen gegen Hagen nachlegen“.

Zum Spiel: Medipolis SC Jena hatte im ersten Heimspiel seit Ende Oktober zunächst einen schweren Stand erwischt. Bis zum 7:7 (3., Vuk Radojicic) noch mit den Gästen auf Augenhöhe agierend, gelang es den Rheinland-Pfälzern in den folgenden Minuten erfolgreich vorzulegen. Nach einem Dreier von Triers Maximus Garai Zeeb auf 8:16 (5.) enteilt, war Jenas Coach Domenik Reinboth früh gezwungen, ein Timeout zu nehmen. In der Folge verkürzten die Saalestädter mit einem Zwischenspurt zwar erneut auf 13:16 (7, Nils Schmitz), blieben bis zur ersten Pause beim Stand von 13:21 allerdings weiterhin nur der Beifahrer dieser Begegnung.

Diese Rollenverteilung sollte sich nach Beginn des zweiten Viertels jedoch grundlegend ändern. Immer wieder vom umsichtig spielenden Jenaer Nachwuchs-Point-Guard Vuk Radojicic in Szene gesetzt, oder selbst abschließend, übernahmen nun der Gastgeber die Position hinterm Lenkrad. Nach einem Dreier von Stephan Haukohl zum 26:25 (13.) erstmalig in Front gehend, legte der Flügel in Kombination mit Alex Herrera sowie Moritz Plescher konsequent nach und sorgte in der 17.Minute mit seinem Korb zum 41:31 für einen zweistelligen Vorsprung. In die Halbzeitkabinen ging es unterdessen mit einer 46:37-Führung der Thüringer, die trotz schwieriger Begleitumstände eine kämpferisch-trotzige Antwort auf die letzten Wochen und ihre Personalsituation gegeben hatten.

Mit diesem keineswegs allzu sicheren Polster starteten beide Teams in die zweite Hälfte, welche gleich zu Beginn des dritten Viertels eine unterhaltsame Dynamik aufnahm. Während die Jenaer versuchten ihren Vorsprung zu konservieren, schrumpften die Moselstädter den temporären Rückstand praktisch mit jedem Wurf. Von Parker Van Dyke und Garai Zeeb, Triers schärfsten Klingen des Abends, initiiert, hatten es die Gladiators in der 23.Minute tatsächlich geschafft, für einen endgültigen Turnaround zu sorgen – 50:52. Während Center Alex Herrera zu diesem Zeitpunkt nach einem üblen Sturz in der 15.Minute das Duell mit einem stark bandagierten Handgelenk nur noch von der Bank aus verfolgen konnte, war es sein positionsgetreuer Wechsel Björn Rohwer, der Jenas Defensiv-Anker erfolgreich ersetzte. Mit starken Impulsen für die wichtigen Konter sorgend, drehte Björn Rohwers Dreier die Partie zunächst wieder auf 55:54 (24.), bevor Brandon Thomas und Moritz Plescher mit einem lehrbuchmäßigen Stepback-Dreier zum 61:56 (26.) das Momentum zurück auf die Jenaer Seite kippen ließen. Das Schlusswort des dritten Abschnitts hatte unterdessen Scootie Guyton 12.2 Sekunden vor der Pausensirene mit energischem Drive zum Korb, der zur hauchdünnen 67:66-Führung durch die Reuse fiel.

Mit offenen Visieren in das Schlussviertel startend, übernahmen zunächst Vuk Radojicic und Stephan Haukohl für die Hausherren, die erneut auf 75:66 enteilten. Während Jenas erst 21-jähriger Aufbauspieler die Fäden dieses Duells in den Händen hielt, Ruhe bewahrte und das Spiel von Medipolis SC Jena erfolgreich strukturierte, setzten die Gäste allerdings noch einmal zum finalen Sprung an. Bis auf 79:74 (35., Layup Dylan Painter) hatten die Rheinland-Pfälzer verkürzt, bevor Medipolis SC Jena in den Schlussminuten erfolgreiche Fakten schaffte. Herauszuheben blieb nach diesem wichtigen Heimsieg ganz klar Jenas Nummer 44, Vuk Radojicic, der sich nicht nur mit einem 25-Punkte-Careere-High sondern ebenfalls dem ersten Double-Double auf Profi-Level belohnen konnte. Eine ähnlich starke Vorstellung wird bereits schon am kommenden Samstagabend erforderlich sein, wenn die Thüringer den punktgleichen Liga-Konkurrenten Phoenix Hagen ab 19.00 Uhr in der Sparkassen-Arena empfangen werden.

Punkteverteilung: Radojicic 25 (10 Ass.), Haukohl 20, Guyton 13, Thomas 12, Plescher 8, Schmitz 7, Fahrensohn 6, Rohwer 5, Herrera 5 – A. Linartas, B. Linartas, Falkenthal

Spielfilm: 1. Viertel 13:21 – 2. Viertel 46:37 – 3. Viertel 67:66 – 4. Viertel 101:86

Kompletter Boxscore

Das Spiel im Re-Live auf Sportdeutschland TV

 

Zurück