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Angespannte Personalsituation überschattet Jenaer Auswärtsspiel in Tübingen

 

 

Vor einer Herausforderung der besonderen Art steht das Team von Medipolis SC Jena am Abend des 10.Dezember 2022 ab 19.30 Uhr in der Tübinger Paul-Horn-Arena. Während das Gastspiel am Samstag bereits ohne Langzeitverletzte, angeschlagene sowie erkrankte Spieler im Vorfeld als hohe Hürde einsortiert wurde, überschattet die sich zuspitzende Personallage im Team von Trainer Domenik Reinboth das Duell in Baden-Württemberg. 

 

Zur Liveübertragung von Sportdeutschland TV am morgigen Abend aus Tübingen.

 

Derzeit vergeht kein Tag ohne Hiobsbotschaften und so wird sich die knifflige Frage der finalen Kaderzusammenstellung wohl erst unmittelbar vor der Partie beantworten lassen. Im Training am Donnerstagabend erwischte es zuletzt Stephan Haukohl mit einer Kapselverletzung, der nun für die Begegnung bei den Tigers ebenso auf der Kippe steht wie Jenas Big Men Björn Rohwer und Adam Pechacek. Die beiden Center laborierten unter der Woche an grippalen Infekten und standen bis zuletzt unter Beobachtung der medizinischen Abteilung. In Kombination mit den wochenlang fehlenden Leistungsträgern Alex Herrera (Handgelenkfraktur), Shaquille Hines (Fußverletzung) sowie Storm Murphy (Schultereckgelenkverletzung) gibt sich im Jenaer Lazarett mittlerweile ein Sextett die Klinke in die Hand.

 

„Die Woche ist ganz sicher nicht so gelaufen, wie wir uns das gewünscht hätten. Natürlich haben wir uns für dieses Spiel eine bessere Ausgangssituation erhofft“, sagt Trainer Domenik Reinboth vor der Fahrt ins Ländle. „Tübingen ist sehr heimstark und aufgrund vieler verbliebener Akteure aus der letzten Saison bestens eingespielt. Sie sind derzeit das defensiv stärkste Team der Liga, aber auch eine der offensiv gefährlichsten Mannschaften. Der Schlüssel für den letzten Sieg der Karlsruher gegen die Tigers war das schnelle Spiel der Lions und eine aggressiver Verteidigung. Da wollen und müssen wir ansetzen, selbst wenn es mit unserer kleineren Rotation ganz sicher nicht einfach wird. Ein dezimierter Kader ist unberechenbarer und kann im Verlauf eines Spiels über sich hinauswachsen.“ so Domenik Reinboth abschließend.

 

Die Tübinger präsentieren sich nach ihrer Vizemeisterschaft in der Vorsaison (ProA-Finals 2022 vs. Rostock 73:81, 77:78) auch in diesem Spieljahr als einer der spielstärksten Konkurrenten und rangieren mit einer Bilanz von 8:2 Siegen als direkter Verfolger von Spitzenreiter RASTA Vechta auf dem 2. Platz. Während die beiden bisher einzigen Niederlagen gegen Bochum (H – 04.11., 76:79) und am letzten Samstag in Karlsruhe (A – 92:95) wohl lediglich als Ausrutscher in einer für Buchmacher erneut haarsträubenden Liga zu interpretieren sein dürften, verfügt der Kader des finnischen Trainers Danny Jansson über einen ausgewogenen Mix aus Zweitliga-Expertise, jugendlicher Unbekümmertheit und mentaler Stabilität.

 

Vom teaminternen Topscorer Zach Seljaas (14.1 PpG, 5.7 RpG) angeführt, wartet dahinter speziell im Frontcourt der Tigers viel Qualität, die es aus Jenaer Sicht irgendwie zu kontern gilt. Über Mateo Seric, Erol Ersek, Daniel Keppeler, Krišs Helmanis (dem Sohn der Bamberger BBL-Legende Uvis Helmanis) oder Bakary Dibba bis hin zu den kleinen Positionen mit Timo Lahnmüller, Gianni Otto oder Till-Joscha Jönke überzeugten die Tigers im bisherigen Verlauf der Saison mit gleichermaßen variablen wie unberechenbaren Auftritten. Im Spielaufbau von Coach Janssons Landsmann Aatu Kivimäki (10.8 PpG, 5.1 Apg) dirigiert, sind die Baden-Württemberger auch im Spieljahr 2022/2023 ganz klar zum Kreis der Titelanwärter zu zählen. 

 

Obwohl die Bilanz bisheriger Duelle derzeit vermeintlich klar mit 8:3 Siegen (895:836) in Richtung der Gäste aus Thüringen pendelt, wird die Partie am Samstagabend nicht zuletzt aufgrund der Vorzeichen mit einer komplett gegensätzlichen Rollenverteilung starten.

 

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