Skip to main content

Science City ist für den Auftakt in die Saisonvorbereitung gut gewappnet

Es war eine verhältnismäßig lange Pressekonferenz am Mittwochnachmittag in der Sparkassen-Arena. Deutlich über eine Stunde informierten Baskets-Geschäftsführer Lars Eberlein und Sportdirektor Frank Menz die zahlreich erschienenen Medienvertreter über den aktuellen Stand rund um Science City Jena. Die Quintessenz des Termins, Jenas Korbjäger starten gut gewappnet in ihre Saisonvorbereitung und haben ungeachtet des Zugangs von Aufbauspieler Zavier Simpson zeitnah auf die noch nicht konkret feststehende Ausfalldauer von Leistungsträger Matt Vest mit der Unterschrift von Demarcus Holland reagiert. Während sich die beiden neuen Gesichter zum Zeitpunkt dieses Termins noch auf dem Weg vom Flughafen nach Thüringen befanden, um sich anschließend in Quarantäne zu begeben, eröffnete Frank Menz mit einem Rückblick auf die letzten Monate sowie einer Vorausschau auf die sportlichen Aspekte das ausführlichen Treffen. „Ich freue mich, dass wir heute in so großer Runde zusammensitzen,um tatsächlich über den Saisonstart sprechen zu können. Nach den letzten Monaten und den vielen Fragezeichen bin ich zufrieden, dass es endlich wieder losgeht“, sagte Frank Menz. „Wir haben in der letzten Saison sicher eine der ungewöhnlichsten und anstrengendsten Spieljahre erlebt. Die Enttäuschung war nach der alternativlosen Entscheidung des Abbruchs groß. Fakt ist, dass wir unsere Hausaufgaben im Rahmen der uns zur Verfügung stehenden Möglichkeiten gemacht haben. Unsere Jungs haben über die letzten Monate individuell sehr hart an sich gearbeitet, ihre Hausaufgaben mit Programmen im athletischen sowie technischen Bereich gemacht und auch der Wurfmaschine keine Ruhe gelassen. Wir haben mit Stephan Haukohl und Robin Lodders zwei erfahrene deutsche Jungs verpflichtet, die unseren Kader mit ihrer Qualität verstärken werden. Mit Andrew Smith konnten wir zudem einen sehr athletischen Akteur an uns binden, der unserer Mannschaft in einer enorm ausgeglichenen Liga helfen wird. Gerade auf den großen Positionen haben wir mit seiner Explosivität und starken Verteidigung einen Schlüsselspieler hinzubekommen“, so Frank Menz. „Hinsichtlich des Aufbauspielers fiel unsere Wahl nach Wochen und Monaten der Suche auf Zavier Simpson. Zavier kommt als Europa-Rookie nach Jena und wird sicher einige Zeit brauchen, um diesen Basketballstil zu adaptieren. Für unser Programm ist Zavier ungeachtet seiner zu erwartenden Eingewöhnungszeit eine Riesenverpflichtung. Die University of Michigan gehört zu den besten Colleges der USA. Hier sind wir als gesamte Organisation gefragt, ihn so gut und so schnell wie möglich in der Mannschaft und dem Verein zu integrieren. Damit wären ursprünglich unserer Planungen zunächst abgeschlossen gewesen. Aufgrund der Fragezeichen hinter der Verletzung von Matt mussten wir jedoch noch einmal handeln, um mit drei Imports in die Vorbereitung starten zu können und haben mit Demarcus Holland einen defensivstarken Teamplayer geholt,“ so Frank Menz zum sportlichen Bereich. Für Geschäftsführer Lars Eberlein stand hingegen zunächst die wirtschaftliche Lage im Mittelpunkt seiner Ausführungen. „Für uns war und ist die Situation ebenso angespannt wie für viele andere Clubs auch. Durch den Lockdown bedingte Maßnahmen mussten mit viel Augenmaß erfolgen, ohne dabei die soziale Verantwortung zu vernachlässigen“, sagte Geschäftsführer Lars Eberlein zu Beginn seines Statements. „Zudem sind wir aufgrund des Betriebs einer eigenen Arena deutlich stärker betroffen als andere Standorte. Hier haben sich riesige finanzielle Löcher ergeben. Diese Lage hat einen Kassensturz nach sich gezogen, in dessen Rahmen jeder Stein umgedreht wurde. Wir können in erster Linie wahnsinnig stolz darauf sein, dass sich ein Großteil der Sponsoren zu uns bekennt. Bei ein, zwei großen weiteren Sponsoren haben wir jedoch derzeit noch kein grünes Licht und auch im Bereich der Zuschauereinnahmen werden wir wohl mit erheblichen Ausfällen rechnen müssen. In Summe sind es zirka 500.000 Euro, die uns im Vergleich zur Vorsaison zum jetzigen Zeitpunkt fehlen. Wir sind bestrebt, diese Lücke in den kommenden Wochen und Monaten zu verringern. Auch wenn es hinsichtlich der Landesförderung von Spitzensportvereinen in Thüringen positive Resonanz gab, haben wir bis heute noch keine endgültige Entscheidung. Es gibt Signale, aber eben noch keinen Leistungsbescheid mit dem man endgültig planen kann. Wir haben immer gesagt, dass wir keine Schulden machen und halten uns daran bis wir finanzielle Klarheit haben“, so Lars Eberlein. „Das, was wir bis jetzt entschieden haben, sind die Dinge, die wir mit sehr gutem Gewissen tragen können. Was wir noch nicht entschieden haben, ist die Kommunikation eines Saisonziels. Da fehlen uns einfach noch ein paar Tage. Aus diesem Grund haben wir uns auch bewusst dafür ausgesprochen, sehr spät in die Vorbereitung zu starten. Das liegt neben finanziellen Gründen auch an unserem doch eher schwierigen Spielplan der ersten beiden Monate. Nach dem Auftakt am 17.Oktober in Kirchheim haben wir noch einmal drei Wochen Pause. Wohlwissend, dass wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht auf dem Höchststand unserer Vorbereitung spielen, haben wir uns entschieden, als letzter Club in die Vorbereitung zu gehen", so Lars Eberlein weiter. „Wir hoffen, dass sich in den kommenden Tagen alle offenen Fragen hinsichtlich des Etats klären werden. Dann bleibt letztendlich noch das offene Thema der Zuschauerkapazität zu lösen. Es gibt ja mittlerweile täglich und wöchentlich neue Meldungen und Entscheidungen, was die Zulassung von Zuschauern bei unterschiedlichen Sportveranstaltungen betrifft. Da hoffen wir bis zum Heimspielauftakt Ende November gegen Karlsruhe auf den Faktor Zeit. Aus diesem Grund ist auch noch keine endgültige Entscheidung hinsichtlich der Dauerkarten gefallen“, so Lars Eberlein. „Wichtig ist, dass wir unabhängig der Corona-Problematik gesund aufgestellt sind und weiterhin sparsam haushalten. Das betrifft sowohl die Bundesliga-Mannschaft als auch zahlreiche unserer Nachwuchsprojekte. Ich bin überzeugt, dass wir im Herrenbereich ein Team zusammengestellt haben, dass in der jetzigen Konstellation um die ersten acht Plätze mitspielen kann“, so Eberlein.

 

Zurück