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Heimspiel in Jena: Science City zu Gast in der Goethe Galerie

Egal ob im Einzelhandel, im gastronomischen Bereich oder der Dienstleistungsbranche, die Goethe Galerie gehört seit ihrer Eröffnung im Februar 1996 zu den wichtigsten Anlaufpunkten der Stadt. Seit vielen Jahren den Weg von Science City Jena begleitend, nutzten wir in den zurückliegenden Tagen die Möglichkeit, um uns in der lichtdurchflutete Shopping Mall mit Centermanager Michael Holz zu verabreden. Herausgekommen ist ein ausführliches, dennoch kurzweiliges Interview, welches interessante Einblicke in den Alltag des Einkaufszentrums ermöglicht und indem ganz nebenbei natürlich auch das Thema Basketball nicht zu kurz kommt. Thomas: Die Goethe Galerie ist das Herz der Innenstadt. Wann habt Ihr Euer Herz für Science City Jena entdeckt und welcher Impuls hat damals den Ausschlag für Eure Unterstützung gegeben? Michael: Wir haben als Goethe Galerie unser Herz für Science City bzw. für den Basketball schon sehr früh entdeckt. Ich müsste in unseren Unterlagen blättern… Unser Ansprechpartner seitens Science City, Herr Dietrich, würde es vielleicht sofort spontan parat haben, aber wir unterstützen die Basketballmannschaft schon seit annähernd 20 Jahren. In den ersten Jahren zugegebenermaßen in einem etwas bescheidenerem Umfang, sind jedoch schon vor vielen Jahren dazu übergegangen, den Fokus bei der sportlichen Unterstützung im Leistungssport voll auf Basketball auszurichten. Uns begeistert einfach, was und vor allem wie es sich in den letzten Jahren entwickelt hat. Thomas: Welchen erinnerungswürdigen, sportlich vielleicht schönsten Moment verbindest Du mit den Jenaer Basketballern? Michael: Diese Frage lässt sich eigentlich kaum bzw. nicht wirklich richtig kurz und knackig beantworten. Es gibt richtig viele Highlights und die Aussicht, permanent neue Höhepunkte zu erleben, führt dazu, dass ich die Heimspiele mit großer Vorfreude besuche. Einer von wirklich vielen spektakulären Momenten hat sich aber eingebrannt. Er liegt auch noch gar nicht so lange zurück. Es war der Siegtreffer beim Spiel Science City Jena gegen die Gladiators aus Trier, als wir bei zwei Punkten Rückstand und einer Restspielzeit von einer halben Sekunde nicht nur den Ausgleich geschafft hatten, sondern es Dennis Nawrocki noch gelang, mit einem spektakulären Dreier das Spiel zu drehen. Man spricht oft von Gänsehaut-Momenten, die mitunter auch vielleicht gar keine richtigen sind oder waren. Aber das war ein Gänsehaut-Moment par excelence. Von schönen, spektakulären Momenten mal etwas losgelöst, haben mich auch immer wieder einzelne Spieler und deren Einsatz und Leistung begeistert. Hier möchte ich vor allen Dingen Marcos Knight hervorheben, der – als wir noch vor dem Aufstieg in die erste Liga in der zweiten Liga gespielt haben – kurzfristig zur Mannschaft gestoßen ist und mit seiner Spielweise, seiner Dynamik und seinem Selbstbewusstsein bei mir echte Begeisterung ausgelöst hat. Ich habe ihn gemeinsam mit meinem Sohn den Spitznamen „Wühlmaus“ verpasst, weil ich ihn so wahrgenommen habe. Keinen Ball aufgebend, mit einer unglaublichen Dynamik und einem unglaublichen Biss. Nicht wirklich verwunderlich, dass er in der abgelaufenen Saison in der ersten Liga mit seiner Mannschaft aus Ludwigsburg um die deutsche Meisterschaft mitspielen konnte. Thomas: Bei Science City haben die Center gewöhnlicherweise ein Gardemaß von knapp über 2,00 Metern. Euer Einkaufs-Center ist um ein Vielfaches größer. Wie muss man sich die Koordination eines über 32.000 m² großen Innenstadt-Riesen vorstellen? Michael: Es ist natürlich für die Besucher und Kunden selbstverständlich, dass sie eine saubere, sichere, freundliche und somit bestens funktionierende Goethe Galerie vorfinden. Viele fleißige Menschen tragen rund um die Uhr dazu bei, dass dieses Ergebnis zustande kommt. All dies am Laufen zu halten, ist extrem vielschichtig uns bisweilen ziemlich komplex. Soviel sei verraten: die Menschen würden staunen, was bei einem Shoppingcenter und multifunktionalen Immobilie, die Goethe Galerie ja ist, alles so hinter den Kulissen passiert. Thomas: Welche Maßnahmen musstet Ihr im März treffen und welche Folgen hatten und haben die pandemiebedingten Vorkehrungen und Verordnungen auf einen ganz normalen Einkaufsbummel? Michael: Tja, im März stand dann erst mal Lockdown an. Alle Geschäfte bis auf wenige Ausnahmen waren zu schließen. So etwas hatte es im Nachkriegsdeutschland noch nie gegeben und sprengte wahrhaftig jegliche Vorstellungskraft. Viele Menschen können sich vielleicht gar nicht vorstellen, was es bedeutet, wenn für fünf Wochen, denn so lange dauerte der Lockdown an, Null Euro Einnahmen stehen, Mitarbeiter weiterbezahlt werden müssen und jede Menge weitere Verbindlichkeiten zu bedienen sind. Dies hat auf allen Ebenen reichlich Stress ausgelöst, den viele Händler und Mieter in der Goethe Galerie längst in positive Energie umgewandelt haben und inzwischen wieder mit Vollgas und sehr viel Freude für die Kunden und Besucher da sind. Aber natürlich ist der Einkaufsbummel mit Mund-Nasen-Bedeckung und unter Einhaltung der Hygienemaßnahmen nicht mehr derselbe Einkaufsbummel, wie noch zum Beispiel vor einem Jahr, was unstrittig eine Einschränkung der Aufenthaltsqualität darstellt. Wir alle sehnen uns danach, unseren Besuchern und Kunden wieder ohne Mund-Nasen-Bedeckung zu begegnen, um ein lächelndes Gegenüber nicht nur zu vermuten, sondern es auch wieder zu sehen. Thomas: Apropos Einkaufsbummel. Ihr veranstaltet am 13. September 2020 einen verkaufsoffenen Sonntag in der Goethe Galerie. Ist neben dem geöffneten Einzelhandel auch ein spezielles Programm geplant? Michael: Wie schon beim letzten Punkt angemerkt, ist es eine gewisse Herausforderung, einen verkaufsoffenen Sonntag unter den aktuell einzuhaltenden Vorgaben und Vorschriften durchzuführen. Die aktuelle Situation schließt schlicht und ergreifend ein großes Bühnenprogramm in der Goethe Galerie zum verkaufsoffenen Sonntag aus. Dennoch haben wir – auch gemeinsam mit der Initiative Innenstadt und den Händlern in der Goethe Galerie – ein pfiffiges und kurzweiliges Paket geschnürt, sodass sich der Besuch und in der Stadt und der Goethe Galerie am Sonntag auf jeden Fall lohnen wird. Speziell in der Goethe Galerie haben wir das Flying Piano engagiert. Unseren Mister Piano, der sich mit einem fahrbaren Klavier durch die Galerie bewegt und extrem charmant und stimmungsvoll die Besucher unterhalten wird. Thomas: Die Goethe Galerie feierte am 29. Februar 1996 ihre Eröffnung. In über 20 Jahren hat man als traditionellster Shopping-Hotspot der Stadt sicher zahlreiche Anekdoten erlebt. Welche unter Umständen kuriose oder auch lustige Geschichte ist rückblickend am stärksten in Erinnerung geblieben? Michael: Im Team des Centermanagements unterhalten wir uns immer mal wieder darüber, dass es jammerschade ist, dass wir nicht von Anbeginn alles, was so vor und hinter den Kulissen an witzigen, skurrilen, herausfordernden und einfach nur völlig außergewöhnlichen Ereignissen in der Goethe Galerie passiert ist, aufgeschrieben haben. All dies würde Bücher und Bildbände füllen, die uns noch auf dem Sterbebett zum Lachen, Weinen und Staunen bringen könnten. Lustig und kurios sind oftmals auch unsere Veranstaltungen und Ausstellungen, die wir hier durchführen. Wenn der große, echte Segelflieger in der Rotunde hängt oder der Riesendinosaurier in der Mall steht, wird kaum jemand hinterfragen, wie wir diese Exponate dann auch ins Center hineinbekommen. Beim Blick auf die Eingangstüren und deren Dimensionierung dürfte aber so ziemlich jedem klarwerden, dass dies oft eine extreme Herausforderung darstellt, die nur mit ganz viel Geschick, guter Vorbereitung und manchmal auch etwas Vaseline hineinzubekommen sind.

Kurios in jedem Fall sind auch die Fundsachen, die sich so über die Zeit anfinden. Von ganz gewöhnlichen Dingen, wie Schals, Handschuhe und Mützen bis hin zum Gebiss, was offensichtlich niemand vermisst. Thomas: Der Einkauf über das Internet hat, nicht erst seit Corona, deutliche Zuwächse zu verzeichnen. Wie kann man als vielfältig aufgestelltes Einkaufszentrum mit zahlreichen unterschiedlichen Gastronomie- und Einzelhandelseinrichtungen diesem Thema entgegenwirken? Michael: Hier gibt es eigentlich nur eine Antwort: Der Unterschied ist der Faktor Mensch. Der Faktor Mensch findet nämlich beim Online-Einkauf keine Berücksichtigung. Manch einer denkt, dass er darauf eigentlich auch keinen Wert legt. Aber sind wir nicht alle froh und glücklich, wenn wir von einem Menschen angesprochen, freundlich beraten werden, wenn wir Emotionen erleben, wenn wir im Eiscafé sitzend Menschen beobachten können… All dies leistet der stationäre Handel und der Online-Handel kann dies nicht leisten. Deshalb gilt es, den Faktor Mensch in den Vordergrund zu stellen und alles dafür zu tun, dass wir ein Einkaufsstandort sind, der dafür sorgt, dass es „menschelt“ – im wahrsten Sinne des Wortes. Es müssen sich in diesem Zusammenhang allerdings alle Menschen unserer Stadt und unseres Einzugsgebietes die Frage stellen, wie viel ihnen eine lebendige Stadt wert ist und wie viel Einzelhandel und Gastronomie zu dieser lebendigen Stadt beitragen. Eine lebendige Stadt gibt es nur mit Einzelhandel und Gastronomie. Somit macht es Sinn, wenn man eine lebendige Stadt möchte, dies auch mit Zuspruch und Umsatz zu unterstützen. Der Einkauf bei „Amazon“ leistet KEINEN Beitrag zu einer lebendigen Stadt. Thomas: Wie ist man im Vorfeld auf den Namen „Goethe Galerie“ gekommen? Michael: Aufgrund der Tatsache, dass die heutige Mall und damalige Werksstraße durch das Zeiss-Hauptwerk die Goethestraße verläuft, lag die Namensgebung nahe. Bereits in alten Lageplänen der optischen Werkstätten um das Jahr 1900 wurde die Goethestraße schon erwähnt. Heute wird die Goethe Galerie im Volksmund aber auch liebevoll nur GOEGA genannt. Thomas: Science City Jena ist für uns... ? Michael: … ein Partner, der auf das vortrefflichste Werte wie Engagement, Transparenz, Fairness, Wille verkörpert und vor Jahren bereits begonnen hat, eine Erfolgsstory zu schreiben, die - da bin ich mir sicher - noch lange nicht zu Ende geschrieben ist und die wir gern begleiten und mit unterstützen.

 

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