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Herzschlagfinale gegen Trier: Science City schlägt Gladiators mit dem letzten Wurf

Mit einem Sieg in wirklich allerletzter Sekunde festigt Science City Jena seinen 3. Platz in der BARMER 2. Basketball Bundesliga und kann optimistisch auf das anstehende Doppelspiel-Wochenende blicken. Das Team von Interimstrainer Steven Clauss bezwang am Sonntagabend die RÖMERSTROM Gladiators aus Trier vor 2158 Zuschauern durch einen Buzzer-Dreier von Kapitän Dennis Nawrocki mit 85:84 und konnte somit seine Serie auf vier aufeinanderfolgende Siege ausbauen. Während sich das Lazarett der Thüringer über die zweiwöchige Länderspielpause gelichtet hatte, sowohl Dennis Nawrocki als auch Oliver Mackeldanz in den Jenaer Spieltags-Kader zurückkehren konnten und lediglich Lars Lagerpusch an seiner Wiedereingliederung arbeitet, lieferten sich beiden ambitionierte Playoff-Anwärter ein hart umkämpfter Schlagabtausch über die komplette Spielzeit. Von zahlreichen ausgeglichenen Spielständen sowie etlichen Führungswechseln begleitet, fanden die aufregenden und sich bis zur Schlusssirene noch einmal deutlich zuspitzenden 40 Minuten ein glückliches Ende zu Gunsten der Gastgeber. Aus einer mannschaftlich geschlossenen Leistung, in der fünf Spieler zweistellig punkten konnten, ragte Center Alex Herrera heraus, dem mit 18 Punkten und 18 Rebounds ein mächtiges Double-Double gelang. Nachdem sich beide Mannschaften bereits im Startabschnitt mit offenem Visier gegenüberstanden, keinen Zentimeter Parkett geschenkt hatten und mit ausgeglichenen Zwischenständen durch die ersten zehn Minuten gingen, waren es die Gladiators, die nach dem ersten Buzzerbeater des Spiels mit einer 23:20-Führung in die Pause gingen. Triers Scharfschütze Kevin Smit hatte parallel zur Viertelsirene mit einem Dreier für den zwischenzeitlichen Vorsprung der Rheinland-Pfälzer gesorgt, der nach dem Start in das zweite Viertel exponentiell anwuchs. In dieser Phase offensiv von Jermaine Bucknor getragen, erhöhten die Gäste bis zur 13. Minute auf 30:22 (13.) und drohten weiter enteilen zu können. Doch Science City konterte noch vor dem Kabinengang, verkürzte zunächst durch Kamau Stokes bis auf 35:36 (17.), bevor sich beide Mannschaften mit einem gleichermaßen verdienten wie ausgeglichenen Stand von 38:38 in die Halbzeitpause verabschiedeten. Furios in die zweite Hälfte startend, legte Science City zunächst auf 47:40 (22.) vor. In einem Spiel der Läufe zeigten sich die Gäste von der Mosel jedoch wenig beeindruckt, konterten durch Chase Adams, der die Partie mit seinem Dreier zum 49:49 (24.) wieder auf Null stellte. Fortan entwickelte sich die Begegnung zu einem Hase-und-Igel-Spiel, in dessen Verlauf es keinem Team gelang, sich erwähnenswert abzusetzen. Während Kilian Dietz mit Ablauf der Viertelsirene den zweiten Trierer Buzzerbeater zur 60:64-Führung der Gladiators im Jenaer Korb untergebracht hatte, war der Grundstein für einen spannenden Schlussabschnitt gelegt. Zu Beginn der letzten zehn Minuten war es die Mannschaft von Gäste-Coach Christian Held, die sich einen vermeintlich vorentscheidenden Vorsprung erspielen konnte. Nach einem erfolgreichen Distanzwurf von Triers kanadischem Routinier Jermaine Bucknor mit 60:70 (32.) erstmalig zweistellig in Front liegend, schien Science City in dieser Phase das kürzere Streichholz des Abends ziehen zu müssen. Doch die Thüringer blieben giftig, konzentriert und bissen auf den letzten Metern, um noch einmal in das Duell zurückkehren zu können. Nachdem Jenas Aufbauspieler Brad Loesing per Dreier auf 69:75 (35.) gekontert hatte und das Duell in die Crunchtime schickte, legten Alex Herrera, Julius Wolf und Kavin Gilder-Tilbury erfolgreich nach. Bis auf 74:77 (37.) hatten sich die Saalestädter herangerobbt, profitierten in dieser Phase aber eben auch von einigen Fahrkarten der Gladiators an der Freiwurflinie. Mit zwei erfolgreichen Schüssen von Kamau Stokes 52.3 Sekunden vor Ultimo bis auf 78:80 verkürzend, ging das Duell in die letzte Spielminute. Nachdem Trier in Person von Jordan Geist nervenstark antwortete – 78:82 (noch 31.8 Sekunden) – Brad Loesing erneut für den Anschluss sorgte – 80:82 (20.8 Sekunden) – hielt Trier mit dem vermeintlich letzten Angriff alle Trümpfe in der Hand. Doch ausgerechnet Jordan Geist unterlief 15.8 Sekunden vor dem Ende ein folgenschwerer Ballverlust, der von Julius Wolf zum 82:82 veredelt werden konnte. Mit noch 14 Sekunden Restspielzeit bekamen die Gladiators erneut die Gelegenheit, um dieses Spiel zu entscheiden. Wieder war es Jordan Geist, der es dieses Mal besser machte und 2.7 Sekunden vor dem Ende zum 82:84 traf. Genug Zeit für eine erneute Wende? Im Basketball definitiv. Trotz zwei missglückter Jenaer Einwurf-Sequenzen ohne nennenswerten Zeitverlust landete das Spielgerät in den Händen von Dennis Nawrocki, der wimpernschlagartig abdrückte und die Jenaer Fans nach seinem siegbringenden Dreier zum 85:84-Endstand kollektiv eskalieren ließ. Christian Held (RÖMERSTROM Gladiators Trier): „Zunächst einmal Glückwunsch an Steve und seine Mannschaft zum Sieg. Wir hatten zurecht jede Menge Respekt als wir uns auf Jena vorbereitet haben. Sie sind eines der drei, vier Topteams der Liga. Ich bin der Meinung, dass meine Mannschaft über weilte Teile der Partie einen ganz guten Job gemacht hat. Wir haben mit Sicherheit heute aber auch genügend Fehler gemacht, zu viele Punkte abgegeben. Dennoch bin ich zufrieden mit unserer Vorstellung. Es war insgesamt ein schönes Spiel. Wenn man am Ende so einen Wurf kreiert und trifft, gewinnt Jena zurecht.“ Steven Clauss (Science City Jena): „Trier war der erwartet schwere Gegner. Wir haben uns auf einen harten Kampf eingestellt. Natürlich freue ich mich sehr, dass wir gewonnen haben. Eigentlich hat heute aber nicht die bessere Mannschaft gewonnen. Das muss man wirklich so sagen. Trier hat heute besser gespielt als wir. Unsere Jungs haben jedoch nie aufgegeben und bis zum Ende an ihre Chance geglaubt. Alle Spieler haben gewusst, dass noch etwas drin ist. Am Ende hatten wir mit dem Treffer von Dennis das Glück des Tüchtigen. Wir haben über weite Strecken des Spiels sehr, sehr viele einfache Fehler gemacht, die man sich nicht leisten darf. Unsere 23 Ballverluste waren unterirdisch. So hatten wir einige Jungs, die ein sehr gutes Spiel abgeliefert haben, wie beispielsweise Alex Herrera oder auch Kam Stokes. Dennoch hatte man nicht das Gefühl, dass wir harmonisch und effektiv genug gespielt haben, um die Partie klar zu gewinnen. Das zeigt, dass wir in den kommenden Wochen noch viele Hausaufgaben zu bewältigen haben. Die kommenden Herausforderungen am Freitag in Leverkusen und am Sonntag zu Hause gegen Schwenningen werden genauso schwer wie heute. Insofern haben wir in der anstehenden Trainingswoche noch viel zu tun. Christian und den Trierern weiterhin viel Erfolg.“ Punkteverteilung Science City Jena: Herrera 18 Punkte (18 Reb.), Nawrocki 14, Stokes 13, Loesing 12, Gilder-Tilbury 11, Mackeldanz 6, Wolf 4, Leon 4, Vest 3 – Ferner, Heber, Reyes-Napoles (DNP) Punkteverteilung Gladiators Trier: Geist 21, Gloger 18, Adams 9, Smit 8, Bucknor 8, Hennen 5, Grün 5, Dietz 4, Ilzhöfer 4, Dranginis 2 – Schmikale (DNP) Spielfilm: 1. Viertel 20:23 – 2. Viertel 38:38 – 3. Viertel 60:64 – 4. Viertel 85:84

 

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