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Ende der schwarzen Serie

(ah) Als die Spieler Science City Jenas nach Schlusspfiff fluchtartig das Parkett in Richtung Katakomben verließen, hätte man auch die neunte Niederlage Science City Jenas vermuten können. Doch nur Sekunden später tauchten alle Akteure wieder auf. Und das auf der Tribüne der Werner-Seelenbinder-Halle, um sich bei jenen zu bedanken, die einen wichtigen Anteil am Ende der schwarzen Serie hatten: Den Fans, die in einer besonderen Atmosphäre von der ersten Sekunde wie eine Wand hinter der Mannschaft standen und den Sieg ebenso erzwingen wollten, wie die Hightowers selber.

Science City Jena begann dabei geschlossen durch Punkte von Hill, Cunningham, Hall und Kepkay. Vor allem letzterer konnte offensiv immer wieder Akzente setzen. Heidelberg konnte vor allem durch durch Wright überzeugen, der drei seiner acht Distanzwürfe schon im ersten Viertel unterbrachte (14:19). Auch im zweiten Spielabschnitt schien für die Heidelberger alles zu laufen, Bohannon brachte ebenfalls seinen zweiten Distanzwurf unter, Science City Jena hielt als Mannschaft gegen diese äußerst beachtliche Quote der Heidelberger dagegen. Vor allem Tyler Kepkay war in dieser Phase kaum zu stoppen, sodass zur großen Pause eine ausgeglichene Bilanz auf der Anzeigetafel erschien. (38:38).

Zu diesem Zeitpunkt hatten längst alle der 1240 Fans die Botschaft verstanden. Nur gemeinsam können wir es schaffen. Und das, obwohl auf Seiten der Jenaer Adrian Hill (Adduktorenprobleme) und Eric Vierneisel (Infekt) nur bedingt bis nicht einsatzfähig waren. Umso höher ist auch die Leistung Hills zu honorieren, der zu Beginn des dritten Viertels das Heft des Handelns in Hand nahm und immer wieder punkten konnte. Bei Heidelberg überzeugte weiter James Wright, der es am Ende auf 38 Zähler bringen sollte und Heidelberg weiter im Spiel hielt. Allerdings nahm sich auch dieser zur Mitte des dritten Viertels gedanklich selbst aus dem Spiel, als er nach einem Foul an ihm auf Jenas Hill losgehen wollte und mit einem technischen Foul bestraft wurde. Das Viertel endete 59:55 für die Hausherren und es sollte ein wahrer Freiwurfmarathon im Schlussabschnitt folgen, in dem vor allem Melvin Hall ein äußerst sicheres Händchen bewies. Dieser war auch ohne Foul nicht zu stoppen. Nach zwei weiteren krachenden Dunkings von Adrian Hill spielte auch der letzte verwandelte Dreipunktewurf von Wright keine große Rolle mehr und Science City Jena setzte sich vollkommen verdient mit 91:76 durch.

Es gilt nun diese Leistung mitzunehmen in die beiden schweren Auswärtsspiele gegen die Saar-Pfalz-Braves und die Tigers aus Hannover, bevor man wieder zuhause antreten darf. Vor allem die Braves werden dabei auf Revanche sinnen und die Auswärtsniederlage der Hinrunde vergessen machen wollen. Science City Jena muss indes beweisen, dass es sich beim gestrigen Erfolg nicht um eine Eintagsfliege handelt und man mit dem neu gewonnen Selbstvertrauen auch bei guten Teams wie Homburg bestehen kann.

Trainerstimme Tino Stumpf: „Emotional war der Sieg gestern sicherlich das Highlight der Saison. Nicht deshalb, weil von vornherein sehr viel (teils auch unnötig) in dieses Spiel hineininterpretiert wurde, sondern weil sich meine Mannschaft aufgerafft hat, mit der Unterstützung eines grandiosen Publikums eine in allen Belangen bärenstarke Leistung abzuliefern – und das in einem Moment, wo der Druck am größten war. Das Team hat die Antwort gegeben und ein Statement abgeliefert. Es war ein Spektakel der Gefühle für alle, die hinter dem Team stehen – und die berauschende Kulisse in der Halle betrachtend, sind das erfreulicher Weise sehr viele! Nicht nur kämpferisch waren wir absolut top, auch spielerisch haben wir sehr gut agiert, unsere Vorgaben exzellent umgesetzt und uns damit alles in allem den Sieg absolut verdient gegen einen Gegner, der nun nicht gerade zur Laufkundschaft gehört. Herauszuheben ist die absolute Leistungsbereitschaft des ganzen Teams, und das hat sich in der Verteidigung gezeigt. Offensiv haben uns sicherlich Melvin, Tyler und Adrian getragen – umso bemerkenswerter bei Adrian, dessen Einsatz am Freitagabend noch fast unmöglich schien, nachdem er sich im Training noch die Muskulatur in der Leistengegend gezerrt hatte. Doch wie er als Kapitän voran gegangen ist, und damit das Team mitgezogen hat, das nötigt großen Respekt ab. Nun sind zunächst mal alle einer großen Last befreit – und wir werden umso mehr Gas geben, um nun den Rückenwind aus diesem Erfolg mitzunehmen in die wieder kommenden schweren Auswärtsspiele.“

Punkteverteilung Jena: Hall 27 Punkte (4 REB | 2 ASS), Kepkay 21 P (7 REB | 3 ST), Hill 20 P (1 REB | 1 BS), Cunningham 11 P (4 REB | 3 ASS), Roquette 4 P (2 REB), Eichler 3 P (2 REB), Reyes-Napoles 3 P (1 ASS | 1 ST), Hoffmann 2 P (3 REB | 1 ASS), Vierneisel, Wenzel (dnp), Voigtmann (dnp)

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