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„EM 2009 – und jetzt? - Podiumsdiskussion ein voller Erfolg

Frank Buschmann brachte es inmitten der Podiumsdiskussion auf den Punkt. „Ich mag es, wenn ein wenig Schärfe drin steckt und habe mir schon während der EM gewünscht, dass solche Gesprächsrunden ausgelöst werden“, kommentierte der DSF-Moderator das, was die Teilnehmer der Veranstaltung „EM 2009 –und jetzt?“ ausgiebig besprachen. In regem, sachlichem und kritischem Austausch fanden Dirk Bauermann (A-Nationaltrainer), Jan Pommer (Geschäftsführer Beko BBL), Martin Hornberger (Vorstandsvorsitzender AG 2. Basketball Bundesliga) und Hansjörg Tamoj (Stv . Vorstandsvorsitzender AG 2. Basketball Bundesliga) einen gemeinsamen Tenor: Der Basketball ist auf einem guten Weg, das Ende der Fahnenstange aber noch nicht erreicht – packen wir es gemeinsam an!

Der Aufhänger war einfach und an zwei Namen ablesbar: Robin Benzing und Elias Harris. Junge Basketballer, die in der vergangenen Saison in der ProA beim TV Langen (Benzing), bzw. in der ProB bei den BIS Baskets Speyer (Harris) groß aufspielten und mit ihren furchtlosen Auftritten bei der jüngsten Europameisterschaft in Polen für Furore sorgten. Für die „Junge Liga“ Grund genug die Frage zu stellen, was nach dem Turnier in Zukunft für die Entwicklung junger Talente getan werden kann: „EM 2009 – und jetzt?“

Eine wichtige Zusatzfrage warf Martin Hornberger in den Raum. „Wo setzen wir bei der Nachwuchsförderung die Prioritäten?“ Sowohl die Beko BBL, als auch die AG 2. Basketball Bundesliga und der Deutsche Basketball Bund (DBB) sind bemüht, im Rahmen ihrer Möglichkeiten Voraussetzungen zu schaffen, in denen talentierte Spieler reifen und in der Spitze zu Nationalspielern geformt werden können. Klar wurde im Verlauf der Diskussion allerdings, dass insbesondere an die erste und zweite Liga unterschiedliche Ansprüche gestellt werden. „Nach wissenschaftlichen Untersuchungen ist erwiesen, dass das Publikum der Basketball Bundesliga primär daran interessiert ist, eine spannende Saison mitzuerleben“, brachte Jan Pommer an. Die Ausrichtung der 2. Bundesliga indes geht in eine andere Richtung. „Wir haben es uns auf die Fahne geschrieben, Spielmöglichkeiten für junge Deutsche zu schaffen, damit sie die Freiheit haben, um sich bestmöglich zu entwickeln“, konstatierte Martin Hornberger. Mit der aktuellen Verordnung, zu jedem Zeitpunkt zwei (ProA) bzw. drei (ProB) deutsche Akteure auf dem Parkett haben zu müssen, ist diese Grundvoraussetzung von vornherein geschaffen.

Die unmittelbaren Auswirkungen der Europameisterschaft beim deutschen Basketballpublikum hat Dirk Bauermann nach eigener Aussage deutlicher spüren können, als je zuvor. „Nicht nach der EM-Silbermedaille 2005 und auch nicht nach der Olympia-Qualifikation 2008 sind so viele Menschen auf der Straße mit positiven Reaktionen auf mich zugekommen“, so der Nationaltrainer. „Die Fälle Robin Benzing und Elias Harris haben gezeigt, dass es sich in der Spitze auszahlt, wenn Spieler gelernt haben Verantwortung zu übernehmen. Jeder Beteiligte im deutschen Basketball-System hat eine Verantwortung, die bestmöglich erfüllt werden sollte.“ In dieser Hinsicht bescheinigte er der AG 2. Basketball Bundesliga ein gutes Zwischenzeugnis, fügte allerdings in Richtung 1. Bundesliga auch kritische Worte an. Bauermann: „Es ist aus Sicht des DBB nicht erträglich, dass Erstliga-Vereine so viele amerikanische Spieler verpflichten KÖNNEN, anstatt durch eine Reglementierung Raum zu haben, den sie mit Deutschen füllen müssen.“

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