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Nach langem Kampf muss das Auswärtsmonster die Flügel strecken

Die Enttäuschung über den Ausgang des Spiels merkte man den beteiligten aus Jena noch lange nach dem Spiel an. Denn trotz einer deutlichen Führung im dritten Viertel verloren die „Hightowers“ am Ende etwas unglücklich gegen das ambitionierte Team aus Homburg. Der offensive Spielfluss aus der ersten Partie in Hannover konnte nicht mitgenommen werden. Einzig das dritte Viertel stellte hierbei eine positive Ausnahme dar. In der Verteidigung ließen die Saalestädter während des gesamten Spiels viele leichte Punkte zu. Das Ergebnis von 71 zu 78 spiegelt die dargestellten Faktoren wieder. Der kurzfristig verpflichtete Karim Shabazz konnte die Niederlage ebenso wenig abwenden wie der Topscorer auf Seite der Jenaer, Michael Jost (20 Punkte).

Die „Saarpfalz Braves“ aus Homburg starteten wacher. Jena hingegen agierte etwas überhastet und glücklos im Angriff. Auf der anderen Seite des Feldes spielten die Saarpfälzer ihre Angriffe gekonnt aus. Den Höhepunkt bildeten zwei Angriffe, welche Jenas Trainer Tino Stumpf zur ersten Auszeit der Partie zwangen. Zunächst vollendete Tim Schwartz ein Anspiel von Whit Holcomb-Faye per „alley hoop“. Den darauffolgenden Spielzug schloss Marcus Smallwood völlig freistehend mit einem krachenden Dunk ab. Der Erfolg, der Ansprache in der Auszeit stellte sich mit Verzögerung ein. Die Saarländer hielten den Abstand stabil. Erst in den letzten zwei Minuten konnte ein Zwischenspurt das Viertelergebnis beschönigen. Die erste Jenaer Führung von 18 zu 17 bedeutete auch das Viertelende.
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Dachten die Jenaer Anhänger, das Spiel verläuft jetzt in den gewünschten Bahnen, so wurden sie enttäuscht. Den erfolgreicheren Start in den zweiten Abschnitt erwischte wiederum Homburg. So drehte man den einen Punkt Rückstand in eine 25:18 Führung. Erst ein Block des 2,16m Neuzugangs Karim Shabazz schien die Jenaer wieder ein wenig aus der Lethargie zu wecken. Mit Hilfe der Punkte von Simon Schmitz, Frieder Diestelhorst, Jermyl Jackson-Wilson und Karim Shabazz kämpfte sich das Team auf 26 zu 28 heran. Der eingewechselte gebürtige Thüringer Patrick Taubert, im Trikot von Homburg, zeigte dann was er am besten kann. Er verwandelte einen „Dreier“. Beide Mannschaften nutzten dann ihre Chancen von der Freiwurflinie. So ging es mit 29 zu 34 aus Jenaer Sicht in die Kabine.

Im dritten Viertel zeigte sich Jena endlich ein komplettes Viertel lang von seiner besten Seite. Die Angriffssysteme wurden exzellent durchlaufen, die Trefferquote stieg erheblich und die Verteidigungsarbeit griff wesentlich besser. Ein 29 zu 34 Rückstand zur Halbzeit wurde in eine 59 zu 49 Führung am Ende des dritten Viertels gedreht. Jenseits der Dreierlinie lieferten die Saalestädter eine perfekte Vorstellung ab. Michael Josts versenkte drei erfolgreiche Würfe und Ermen Reyes-Napoles konnte zweimal den Ball durch die Reuse bringen. Nicht nur die Distanzwürfe verhalfen den „Hightowers“ zu der positiven Wende, sondern auch durch das „Inside Game“ wurden sich viele leichte Punkte erarbeitet. In der Verteidigung wurde härter gearbeitet, die Homburger kamen dadurch nur noch selten zu guten Würfen. Das dritte Viertel gewann das Team aus Thüringen dementsprechend deutlich mit 30 zu 15.

Zu Beginn des letzten Spielabschnitts knüpfte Jena an seine starke Leistung aus dem dritten Viertel an. Man baute die Führung auf zwölf Punkte aus (61 zu 49). Doch unerklärlicherweise verloren die „Hightowers“ zusehends den Spielfaden. Die Angriffe wurden nicht mehr bis zum Ende sauber durchgelaufen. Die Defensive konnte den Angriffsbemühungen der Homburger jetzt wenig entgegensetzen. Vor allem Walt Baxley konnten die Saalestädter nicht mehr halten, er steuerte Acht Punkte zum 13 zu Null Zwischenspurt der Saarpfälzer bei. Homburg schaffte es innerhalb von nur knapp zwei Minuten den Rückstand in eine 62 zu 61 Führung zu verwandeln. Dank einer Auszeit fingen sich die Schützlinge des Trainergespanns um „Headcoach“ Tino Stumpf jetzt wieder. Die Führung wechselte nun mehrfach den Besitzer. Knapp fünf Minuten vor Ende führte Jena mit einem Punkt 65 zu 64. Doch Walt Baxley schien etwas gegen einen Jenaer Sieg zu haben, er erzielte nun Sechs Punkte in Folge, so dass Jena mit 65 zu 70 hinten lag. Jena versuchte verbissen dagegen zu halten, kam durch zwei erfolgreiche Freiwürfe von Michael Lake nochmals auf 70 zu 72 heran. In der letzten Spielminute konnte Jena nur noch einmal per Freiwurf punkten. Homburg hingegen nutzte die sich bietenden Möglichkeiten von der Freiwurflinie und konnte den Sieg somit sichern.

Erfreulich aus Jenaer Sicht ist zu erwähnen, dass rund 57% der Spielanteile an deutsche Spieler verteilt werden konnten. In ihrer Spielzeit schafften die deutschen Akteure circa 60% der Punkte. Damit sollte Jena das gewünschte Vorbild für die junge Liga sein. Den jungen Spielern Simon Schmitz, Frieder Diestelhorst, Michael Jost, Ermen Reyes, Markus Pätz und Gregor Blossey wird unter Wettkampfbedingungen die Möglichkeit gegeben, sich weiter zu entwickeln. Die Spieler zahlen das Vertrauen mit Punkten, Einsatz und Teamspiel zurück.

Josipovic
„Zufrieden das Spiel gewonnen zu haben. Hatten das Spiel zwei, dreimal unter Kontrolle, Jena kam dann durch leichte Punkte und gute „Defense“ zurück. Im dritten Viertel hatten wir auf die Dreier keine Antworten. Dennoch bin ich stolz, dass wir trotz Minus zwölf Punkten zurückgekommen sind und eine Antwort auf das dritte Viertel geben konnten.“

Tino Stumpf
„Eine ärgerliche Niederlage! Aufgrund unserer inkonsequenten Verteidigung zu Beginn des Spiels und dem fehlenden Killerinstinkt Anfang des vierten Viertels, als wir die Braves bei unserer 12 Punkte Führung gehörig unter Druck setzten, haben wir uns selbst um die Früchte unserer Arbeit beraubt. Bemerkenswert war unsere Leistung im dritten Viertel und insgesamt, dass wir auch im zweiten Spiel das große Potenzial unserer deutschen Spieler gesehen haben. Karim Shabazz wird uns erst nächste Woche richtig helfen können, wenn wir ihn komplett in die Mannschaft integriert haben.“

Homburg:

Marcus Smallwood (22 Minuten, 12 Punkte, 5 Rebounds), Theo Tarver (17 Min, 9P, 2 R), Tim Schwartz (34 Min, 5 P, 10 R, 4 Assists, 2 Steals), Mirko Damjanovic (8 P, 5R, 1 Ast, 1 St), Stephen Cramer (17 Min, 6 P, 1 R), Walt Baxley (24 Min, 18 P, 1 R, 3 Ast), Whit Holcomb-Faye (38 Min 13 P, 1 R, 9 Ast, 3 St, 7 Turnover), Patrick Taubert (2 Min, 3 P), Yannick Schulze (dnp), Yannick Schulze (3 Min), Robert Cardenas (17 Min, 4 P, 6 R, 1 A)

Team Gesamt 78 P, 33 R, 18 Ast, 24 PF, 14 To, 9 St, Bs1

Jena:

Karim Shabazz (14 Min, 3 P, 3 R, 1Bs), Mischa Zlotowski (9 Min, 1 R), Gregor Blossey (dnp), Ermen Reyes-Napoles (11 Min, 6P, 1 R, 1 St), Frieder Diestelhorst (31 Min, 9 P, 4 R, 2 St), Michael Lake (15 Min, 6 P, 5 R, 4 Ast), Markus Pätz (dnp), Simon Schmitz (30 Min, 7P, 3 R, 1 Ast), Gary Tucker (27 Min, 5 P, 2 R, 1 Ast), Jermyl Jackson-Wilson (28 Min, 15 P, 9 R, 1 Ast) Michael Jost (32 Min, 20 P, 6 R, 1 Bs)

Team Gesamt 71 P, 34 R, 7 Ast, 26 PF, 16 To, 5 St, 2 Bs)

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